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Windows Server 2008 Sicherheit – Die technische Referenz - Gattner

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420 Kapitel 15: Schützen von Zweigstellen<br />

passt haben: Es stimmt, Sie starten Ihren Computer niemals von der Startpartition, und auf<br />

der Systempartition befinden sich keine <strong>Windows</strong>-Systemdateien.)<br />

<strong>Die</strong> aktive Partition ist nicht verschlüsselt, das <strong>Windows</strong>-Betriebssystemvolume schon. Anders<br />

ausgedrückt: BitLocker verschlüsselt alles, was in ein geschütztes Volume geschrieben<br />

wird, also Code, Daten und Temporärdateien.<br />

<strong>Die</strong> BitLocker-Verschlüsselung des gesamten Volumes bietet Schutz gegen Offlineangriffe,<br />

bei denen jemand versucht, das Betriebssystem zu umgehen. Es ist sehr wichtig, dass Bit-<br />

Locker ein laufendes Betriebssystem nicht schützt. Wenn das <strong>Windows</strong>-Betriebssystemvolume<br />

beim Start entsperrt wurde, verschlüsselt und entschlüsselt BitLocker die Sektoren<br />

transparent. Das geschieht immer, wenn eine Anwendung oder das Betriebssystem selbst<br />

Daten auf einem geschützten Volume liest oder schreibt. Weitere Schutzfunktion führt<br />

BitLocker nicht aus. Aber BitLocker bietet eben Schutz gegen Offlineangriffe, wenn zum<br />

Beispiel die Festplatte (oder der gesamte <strong>Server</strong>) gestohlen wird.<br />

Ohne BitLocker ist es ganz einfach, die Festplatte aus dem <strong>Server</strong> aus- und in einen anderen<br />

Computer einzubauen. So lassen sich die NTFS-Berechtigungen und ähnliche Schutzmechanismen<br />

aushebeln. Mit BitLocker kann aber auch in einem anderen Computer nichts<br />

Sinnvolles von der Festplatte ausgelesen werden, sofern Sie nicht das erforderliche Wiederherstellungskennwort<br />

haben, um das Volume zu entsperren. Es stimmt, dass auch Dateien,<br />

die durch RMS und EFS geschützt sind, nicht einfach gelesen werden können, aber BitLocker<br />

dehnt diesen Schutz auf das gesamte Volume aus, inklusive der Dateien, die nicht durch<br />

RMS oder EFS geschützt werden können (zum Beispiel die Active Directory-Datenbank<br />

oder die Registrierung).<br />

Direkt von der Quelle: Automatisches Entsperren von Datenvolumes<br />

In <strong>Windows</strong> <strong>Server</strong> <strong>2008</strong> hat Microsoft Unterstützung für Datenvolumes zu BitLocker<br />

hinzugefügt. Ergänzt wird das durch die Fähigkeit, alle verschlüsselten Datenvolumes<br />

automatisch aufzusperren. Dazu speichert BitLocker Schlüssel für verschlüsselte Datenvolumes<br />

in der Systemregistrierung, wo sie von BitLocker ausgelesen werden können,<br />

um das Volume zu entsperren.<br />

Es ist sehr wichtig, diese Schlüssel für die automatische Entsperrung gut zu schützen, da<br />

sie benutzt werden können, um das Volume zu entschlüsseln. Daher werden diese Schlüssel<br />

selbst immer verschlüsselt, bevor sie in der Registrierung gespeichert werden. Sie<br />

werden dabei mit einem neuen Schlüssel verschlüsselt, dem AMK (Auto-Unlock Master<br />

Key). Der AMK ist dem FVEK sehr ähnlich. Der FVEK dient dazu, die Daten auf dem<br />

Volume zu verschlüsseln, der AMK wird dagegen benutzt, um die Daten in der Registrierung<br />

zu verschlüsseln. Wie der FVEK wird auch der AMK mit dem VMK des Betriebssystemvolumes<br />

verschlüsselt. Das erklärt, warum BitLocker erst auf dem Betriebssystemvolume<br />

aktiviert werden muss, bevor es auf irgendwelchen Datenvolumes aktiviert werden<br />

kann.<br />

Dank dieses Entwurfs können Sie BitLocker auf sichere Weise auf einem Datenvolume<br />

aktivieren und dieses Volume für die automatische Entsperrung einrichten (das ist die<br />

Standardeinstellung), ohne erst warten zu müssen, bis das Betriebssystemvolume vollständig<br />

verschlüsselt ist.

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