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DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

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ein Erkennen jenseits von rationalem Wissen mõglich, - dieser Vorstellung náhert sich<br />

Herr Geiser kurz vor seinem wahrscheinlichen Tod, so dass er seine Angst in<br />

Gelassenheit verwandeln kann:<br />

Die Ameisen, die Herr Geiser neulich unter einer tropfenden Tanne beobachtet hat, legen<br />

keinen Wert darauf, daG man Bescheid weiB iiber sie, so wenig wie die Saurier, die<br />

ausgestorben sind, bevor ein Mensch sie gesehen hat. Allé die Zettel, ob an der Wand oder auf<br />

dem Teppich, kõnnen verschwinden. Was heiBt Holozan! Die Natur braucht keine Namen. Das<br />

weiB Herr Geiser. Die Gesteine brauchen sein Gedachtnis nicht. (S.139)<br />

Die Erzâhlung endet mit sechs Textausschnitten zu den Themen Erosion, Alter der<br />

Kastanienbãume, Eschatologie, Kohârenz, Kastanienkrebs, Archáologie und<br />

Schlaganfall, die aile mit dem physischen Zustand von Herrn Geiser in Beziehung gesetzt<br />

werden kõnnen, seinem kõrperlichen Verfall, der an ein Ende gekommen ist. Der letzte<br />

Textabschnitt ist eine niichterne Beschreibung des Tais, in dem sich nichts verândert hat,<br />

auBer dass die erlebte Rede, die Herrn Geiser reprãsentiert, verstummt ist.<br />

3.4.1. Die Bergbesteigung als Weg zur Erkenntnis<br />

In der Erzâhlung setzt sich der Protagonist auf zwei verschiedene Arten mit der<br />

Topographie auseinander: Zunáchst verharrt er statisch uberwiegend in einem<br />

geschlossenen Raum und setzt sich rein theoretisch mit dem drohenden Erdrutsch<br />

auseinander. Mehr ais der Ort, in dem er ein Gefangener seiner selbst ist, bedroht ihn<br />

jedoch die nicht verrinnende Zeit, sie hõhlt ihn aus und frisst seine Kráfte.<br />

Konsequenterweise setzt er sich in Bewegung und versucht, sich aus der beklemmenden<br />

Situation zu retten und zu FuB aus dem Tal und iiber den Berg zu kommen. Das Ûberden-Berg-kommen<br />

ware dann wõrtlich zu verstehen als Heilung aus einer heillos<br />

gewordenen Situation im Tal. Der Weg auf die Passhõhe wird fur ihn jedoch zu einer Art<br />

Passionsweg' 83 , der ihn zunáchst nicht befreit, sondern in die Kniee zwingt. Die blutige<br />

183 Auch der Umstand, dass der alte Mann auf seinem Weg auf den Berg bis zu einem Muttergottes-<br />

Fresko kommt, dort ausruht und dann wieder kehrtmacht, verstarkt die religiõsen Konnotationen, mit<br />

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