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DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

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„steif mit der Hand zum Schlag" (S. 102) ausholt, ist er doch zu dieser kõrperlichen<br />

ErziehungsmaBnahme nicht in der Lage. Das Kind wird in den Keller gesperrt, wo es so<br />

lange schreien kann, bis es vor Erschõpfung einschlaft. Die Hand des Vaters wird nicht<br />

als schùtzend oder verbindend beschrieben, sondern als Instrument, um Spritzen zu<br />

verabreichen. Anders dagegen die Hãnde des Skilehrers:<br />

Dièse Hand war ein Spielzeug - anders als aile Hãnde, die ich bisher gekannt natte....Wenn<br />

Walter, ûber mich gebeugt, mich mit beiden Handen unter den Armen festhielt, um mich auf<br />

Skiern gehen zu lehren, wuBte ich, dafi ich nicht hinfallen konnte - so konnte ich schon bald<br />

alleingehen. (S.100)<br />

Der Vater wird in seiner Kõrperlichkeit als ungeschickt, ja beinahe lãcherlich<br />

beschrieben. So muB man beim Skifahren besonders auf ihn aufpassen, weil er nicht<br />

bremsen kann. Seine Kleidung, eine Skibrille, die an alte Flugpioniere erinnert, und eine<br />

graue Windbluse, haben etwas Altmodisches und Unpassendes an sich. Er schieBt „ûber<br />

die Piste hinaus" (S. 114), will sich nach dem Sturz von niemandem helfen lassen und gibt<br />

schliefîlich das Skifahren auf, um Golf zu spielen. Seine Reaktion auf den Selbstmord des<br />

Neffen ist fôrmlich und ungeschickt:<br />

... doch wenn mein Vater zu rennen versucht: den Putter in der Hand, steif, mit<br />

weitausholenden Armbewegungen und vielen kurzen, hohen Schritten, kommt er nicht<br />

schneller vom Fleck, als wenn er ginge: Aber er will seinen guten Willen beweisen. ... Ich kann<br />

mir gut vorstellen, wie Vater einen Moment lang stillstand vor Schreck; die Augenbrauen<br />

hochgezogen, mit offenem Mund; wie er sofort den Golfhandschuh auszog und seinem<br />

Schwager kondolierte: hilflos, mit kaum verstandlich gemurmelten Worten, aber sehr fôrmlich.<br />

(S. 124)<br />

Der Sohn imaginiert sich Ersatzvãter, sei es nun der Onkel oder der Skilehrer, zu denen<br />

er mehr Vertrauen aufbauen kõnnte.<br />

Der Onkel und Tante Georgine werden als sehr gegensátzliches Paar beschrieben:<br />

er, diszipliniert und rational handelnd und umsichtig Ski fahrend, sie, extravagant und mit<br />

einem Hang zum ,Abseits", das heiBt fur das Gebiet neben der Piste, wodurch sie<br />

Steinschlage und Lawinen auslõst und die anderen in Gefahr bringt. Eine Trennung der<br />

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