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DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

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Verbindung hergestellt zwischen der Unerbittlichkeit der Natur und der Kâlte in den<br />

zwischenmenschlichen Beziehungen. Dass die Marschallin alleine im Winter auf den Berg<br />

steigt, ist ja das Ergebnis der Ablehnung, die sie von „ihren Leuten", d.h. ihrem Sohn und<br />

ihrer Schwiegertochter erfahren hat. Es wird in dem Roman als Naturgesetz dargestellt,<br />

dass die Kinder die Eltern verlassen und sie damit der Kâlte und Einsamkeit ausliefern,<br />

die wie eine „Schneefessel" wirkt. Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern ist<br />

verstellt wie mit „einer Schranke aus Glas" (S. 87), Hanna hat keinen Zugang zu ihrer<br />

Mutter, wenn sie arbeitet, und kann sie nur durch ein Fenster betrachten. Auch Linis<br />

Blick nach auBen ist verstellt durch den Schnee vor ihrem Fenster. Die Trennung<br />

zwischen den Generationen wird bewirkt durch die unterschiedlichen Bilder, die sie sich<br />

von der Wirklichkeit machen. Etwas Gemeinsames wird wiederum nur in Bildern<br />

fantasiert, wie das der Marschallin, nachdem ihr Sohn schon gestorben ist:<br />

Doch sie kann den Sohn aus dem Nebel treten sehen. Er eilt ihr mit langen Schritten, lauthals<br />

lachend entgegen. Sie verlassen zusammen den Ort. Es ist Zeit, den Qrt zu verlassen. (S. 150)<br />

Diese Bilderwelten werden als legitimes Mittel gegen die Gefuhlskálte angesehen, es sind<br />

aber Bilder, die aufgrund ihrer Kunstlichkeit nicht in der Lage sind, Wãrme zu verbreiten.<br />

3.8.3. Der Hotelpalast<br />

Das Grand Hotel in den Bergen verkõrpert den Wunsch nach Luxus und<br />

Unterhaltung einer reichen Bevõlkerungsschicht, die sich aussuchen kann, wo und wie<br />

sie ihre Zeit verbringt. Die Beschreibung der „Hautevolee", die in Zeiten der Konjunktur<br />

das Hotel bevõlkert hat, gleicht in dem Roman einer Karikatur, in der besonders die<br />

Frauen als lãcherliche Figuren auftreten, sie „wedelten juhu rufend mit dem<br />

Organzatuchlein den Wildheuern auf dem Felsband zu und spitzten den Kirschmund,<br />

wenn sie mit den rahmfarbenen Riemchenschuhen in einen Kuhfladen traten." (S.l 1) Die<br />

Gaste erscheinen als Fremdkõrper aus einer anderen Welt, die ihre Umwelt nicht<br />

verstehen und sich nur im Hotel richtig verhalten kõnnen. Aber auch das Hotel befindet<br />

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