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DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

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Gruppe" 51 angesehen werden. Die Berge, insbesondere der Gotthard, werden in seinem<br />

monumentalistischen Buhnenstiick „Huter der Mitte" (1934) als Garanten eines<br />

ruckwartsgewandten Reichs beschworen, in dem die passiven Volksmassen sich dem<br />

Willen eines alie vereinenden Herrschers beugen. Auch wenn Liehburgs Stuck in seinem<br />

politischen Gehalt nicht reprásentativ fur die geistige Landesverteidigung ist, entspricht<br />

seine Bewertung der Berge schon eher deren kultureller Ausrichtung.<br />

Vornehmlich auf die Alpenreprãsentation in der aktuellen Literatur konzentriert<br />

sich die am 5./6. November 1994 von Beatrice von Matt herausgegebene Beilage der<br />

Neuen Zûrcher Zeitung zum Thema „Berg-Realitaten". Hier wird deutlich, dass die<br />

Literatur reich ist an „faszinierende[n] Berg-Texte[n]" 52 , deren literaturwissenschaftliche<br />

Untersuchung noch aussteht und dass das Thema u. a. linguistische 53 ,<br />

kulturwissenschaftliche 54 , psychologische 55 regionalhistorische 56 und ethnographische 57<br />

Aspekte beinhaltet.<br />

Stefan Sonderegger weist darauf hin, dass die Alpen nicht nur geographisch,<br />

sondern auch linguistisch gesehen ein Grenz- und Ûbergangsgebiet darstellen, in dem<br />

vier Sprachen aufeinandertreffen. „Die Alpen, les Alpes, le Aipi, las Alps" - der Name<br />

des Gebirges geht im Deutschen, Franzõsischen, Italienischen und Rãtoromanischen auf<br />

dieselbe keltische oder indogermanische Wurzel zurùck, die „Berggebiet, Bergweide<br />

(vielfach zur Sõmmerung des Viehs ober halb der Baumgrenze)" bedeutet. Die Flur- und<br />

Ortsnamensgebung im schweizerischen Bergggebiet hãngt ùberwiegend vom praktischen<br />

Nutzen ab, d.h. es werden Siedlungsplâtze, Nutzflãchen, Orientierungspunkte, aber auch<br />

fur den Menschen gefáhrliche Orte benannt, wobei deren charakteristische Eigenschaften<br />

hâufig in die Namensgebung eingehen (z.B. bei den Bergen Schreckhorn, Wetterhora,<br />

Rothorn). Durch die naturwissenschaftliche Erkundung im 18. Jahrhundert und die<br />

51 ebda. S. 331<br />

52<br />

Beatrice von Matt nennt den deutschen Lyriker Thomas Kling mit seinem Gedichtband<br />

nacht.sicht.gerat (1993), der mit einem Alpenzyklus endet, auBerdem Texte des õsterreichischen Autors<br />

Bodo Hell, sowie der Schweizer Pierre Imhasly und Maurice Chappaz. Andreas Breitenstein wãhlt Texte<br />

von Johann Peter Hebel, Thomas Mann und Max Frisch fur seinen „Streifzug durch eine literarische<br />

[Berg-]Phantasie"<br />

53 dazu in dieser Beilage: Stefan Sonderegger,,,Flur- und Qrtsnamen im schweizerischen Berggebiet"<br />

54 ebda.: Hartmut Bõhme, ,JTohe und Tiefe: herausfordernde Raumachse"<br />

55 ebda.: Oswald Oelz, „Von der Angst in den Bergen. Die Analyse eines Bergsteigers"<br />

56 ebda.: Peter Pfrunder, „Von der Erhõhung des Fletschhorns. Eine kuriose Geschichte aus den<br />

Schweizer Alpen"<br />

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