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DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

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am 28. Febraur 1989 das Leben. Postum erschienen noch sieben Kapitel des zweiten<br />

Bandes Menzenmang (1992).<br />

Zu den in Burgers Texten verarbeiteten biographischen Themen gehõrt neben<br />

seiner Kindheit und Sozialisation auch die Krankengeschichte. Seit 1971 litt er an<br />

psychosomatischen Beschwerden und begann 1974 mit einer psychotherapeutischen<br />

Behandlung. Depressionen und manische Schiibe, die sich in immer kurzeren Abstânden<br />

abwechselten, beeinflussten seine Arbeit, so dass die Themen „Krankheit" und<br />

„Therapie" in Schilten implizit und in Diabelli und der Kunstlichen Mutter explizit<br />

Eingang fanden. Burgers Krankheit verschárfte sich im Laufe der achtziger Jahre und<br />

machte zum Teil mehrwõchige Klinikaufenthalte notwendig. Die immer wieder<br />

auftretenden Depressionen, die er mit starken Psychopharmaka behandelte, lieBen ihn<br />

befurchten, dass er seine Produktivitãt ganz verlieren kõnne. Um so hektischer versuchte<br />

Burger die Phasen relativer Gesundheit zu nutzen, um zu publizieren, was dazu fiihrte,<br />

dass er immer hãufiger eigene Materialien an verschiedenen Stellen in leicht verãnderter<br />

Form verõffentlichte. So erscheint die Passage iiber seine Produktionsschwierigkeiten an<br />

der Kunstlichen Mutter in der Frankfurter Poetik-Vorlesung 200 , im Tagesanzeiger-<br />

Magazin und in der Neuen Rundschau - Beitrãge, die dann in den Anthologien Ein Mann<br />

aus Wòrtern 201 und Ais Autor aufder Star wieder auftauchten.<br />

Nach einem Ûberblick iiber den Inhalt des Romans soil aufgezeigt werden, wie<br />

der Schauplatz des Romans die Thematisierung von Subjektivitát, Schweizkritik,<br />

sprachlicher Gestaltung und Rezeption beeinflusst.<br />

Zum Inhalt: Der Protagonist Wolfram Schõllkopf, Germanist mit dem<br />

Spezialgebiet Gletscherkunde, verliert durch Intrigen des Lehrkõrpers seinen Lehrauftrag<br />

an der Eidgenõssischen Technischen Universitát zu Zurich und mõchte sich ob dieser<br />

narzistischen Krânkung in der Pausenhalle der ETU zu Tode stûrzen. Sein Vorhaben<br />

wird aber durch eine Herzattacke und Einweisung in die Klinik verhindert. In einem<br />

Ruckblick erfáhrt der Léser einiges iiber die Wurzeln von Schõllkopfs Leiden: Vor 15<br />

Jahren ist in demselben Krankenhaus Flavia Soguel, seine Geliebte, die ihn von seiner<br />

sexuellen Verstõrung befreit hat, gestorben, und das nur, weil Schõllkopf im<br />

200 Vergleiche Burger, 1986: 72; Tagesanzeiger Magazin Nr. 45, 7. November 1981 und Neue<br />

Rundschau, Heft 2 1982<br />

201 Burger, 1983: 31- 46 und Burger, 1987: 114 - 120<br />

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