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DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

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1.2. Methodische Ûberlegungen<br />

In der vorliegenden Untersuchung wird die Reprãsentation der Alpen in<br />

literarischen Texten unter einer literatur- und kulturwissenschaftlichen Perspektive<br />

analysiert. Kulturanthropologischen Fragestellungen, die seit der Hinwendung der<br />

Literaturwissenschaft zur Kulturwissenschaft erprobt worden sind, erõfrhen neue<br />

Perspektiven der Textinterpretation und richten den Blick auf „Formen der<br />

Bedeutungskonstitution wie Riten, Mythen, Kultur-Szenarien, Gedachtnisformen und<br />

Pathosformeln, Bedeutungsfiguren von Gefuhlseinstellungen, Mentalitáten,<br />

Generationsmuster und Geschlechterdiíferenzen" 8 . Dabei verkõrpert Literatur einen<br />

zentralen Anteil der Kultur, bzw. der medialen Ausdrucksformen, durch die eine Kultur<br />

reprãsentiert wird. Die Untersuchung literarischer Alpenbilder in der Schweizer<br />

Gegenwartsliteratur eroffiiet ein Themenspektrum, das hier beleuchtet werden soil, urn<br />

die Vorgehensweise bei der Analyse zu erláutern.<br />

Ganz allgemein geht es in meiner Untersuchung um die Bedeutung von<br />

literarischen Topographien oder Raumdarstellungen 9 . um „diesen Atlas, den nur die<br />

Literatur sichtbar macht." 10 In ihrer Poetik-Vorlesung weist Ingeborg Bachmann auf den<br />

Unterschied zwischen den Orten in dem poetischen „Zauberatlas" hin, die vielfach durch<br />

die Autoren eingetragen wurden, einander nicht gleichen und doch „wahrer" sind als die<br />

realen Orte auf den „Karten der Geographen". Deren faktuale Orte sind in der Literatur<br />

nicht zu finden. Wenn es also nicht um die konkrete Abbildung von Topographien geht,<br />

die sprachlich gar nicht geleistet werden kann, ist nach dem Stellenwert der jeweils<br />

subjektiv gefarbten Orte und Rãume zu fragen. Dieser liegt im Bereich der Kultur.<br />

Sprachlich-literarische Texte kõnnen Aufschluss ùber „kultur-und epochenspezifische<br />

Repertoires von Raum-Symbolen" 11 geben, das heifit, sie vermitteln die spezifische<br />

Konnotation bestimmter Raume und geben Informationen iiber die kollektiven Raum-<br />

Neumann, Weigel, 2000: 9<br />

9 GroBklaus, 1987: 377ff<br />

10 Bachmann, 1978: 239<br />

11 GroCklaus, 1987: 379<br />

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