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DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

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dass der Alpenraum zum Teil schon seit der letzten Zwischensteinzeit, also seit 100 000<br />

Jahren, von Jãgern und Sammlern durchstreift und im Sommer bewohnt war. Eine<br />

dauerhafte Besiedlung begann aber erst ab der Jungsteinzeit um 5500 v. Chr. Die<br />

Menschen lebten von Viehzucht mit Wanderschaftshaltung (Transhumance), d.h. die<br />

Tiere wurden im Sommer auf die hõher gelegenen Mattenregionen der Alpen geschickt<br />

und im Herbst und Winter wieder in die Tãler geholt. Durch die Erfíndung der<br />

Metallverarbeitung um 2000 v. Chr. nahm die Besiedlung der Alpen aufgrund der<br />

zahlreichen Kupfermndstãtte weiterhin zu. Zur Zeit der Rõmerherrschaft gab es in den<br />

Alpen nicht nur eine funktionierende Bergbauernwirtschaft, sondern auch<br />

Warenproduktion und Handel.<br />

Die ersten bekannten ùberlieferten Texte tiber die Alpen stammen von<br />

Bewohnern des Mittelmeerraums und thematisieren die Alpen ais gefáhrliches<br />

Verkehrshindernis auf dem Weg nach Norden. Die griechische Mythologie ùberliefert,<br />

dass Herakles in seiner zehnten Arbeit eine StraBe fur sein Heer und fur die Gepãckziige<br />

iiber die ligurischen Alpen baute und alie Rãuberbanden, die den Pass unsicher machten,<br />

vernichtete. 80 Diese Textzeugnisse aus vorchristlicher Zeit dokumentieren nicht nur die<br />

Besiedlung des Alpenraums, sondern auch die Bedeutung der Alpenpãsse.<br />

In den Schilderungen romischer Autoren werden die Alpen als unwirtliche<br />

Gegend bezeichnet, der Historiker Livius prágte das Wort von der „foeditas Alpium",<br />

der ScheuBlichkeit der Alpen. 81 Auf ihn geht auch eine der Darstellungen der<br />

Alpenúberquerung Hannibals wâhrend des Zweiten Punischen Kriegs (218/217 v. Chr )<br />

zurûck. Anschaulich wird der kùhne Marsch des karthagischen Feldherren mit 38.000<br />

Soldaten zu FuB, 8000 Reitern und 37 Kriegselefanten von Sûdfrankreich ûber den<br />

Kleinen St. Bernhard-Pass geschildert.<br />

zahlen Arbeiten, die Raumdarstellung im Kontexl von Kulturwissenschaften und Mentalitatsgeschichte<br />

ertbrschen, zu den Desideraten. Nûnning, 2001: 538<br />

79 Der Fund der Õtztaler Gletschermumie am 19. September 1991, durch die Presse bald ais Õtzi<br />

bekannt, lieferte wichtige Erkenntnisse iiber die Lebenswelt in der Jungsteinzeit. Bei dem Toten<br />

handelte es sich wahrscheinlich um einen Viehhirten, der zwischen 3350 und 3100 v. Chr gelebt hat.<br />

Erhalten geblieben sind auch Bekleidungsstíicke und Waffen sowie frisch gedroschenes Getreide, eine<br />

Ausriistung, die ihn fur mehrere Monate Aufenthalt im Hochgebirge ausstatteten.<br />

80 Dariiber berichten Propertius, Elegjen IV, 9,10; Ovid, Fasti I, 545ff; Livius 1,7. Siehe Robert von<br />

Ranke-Graves, 1984: 460 u. 465<br />

81 Seitz, 1987: 9<br />

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