17.11.2013 Aufrufe

DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

dass in Texten zwax vom Essen die Rede sein darf, nicht aber von den<br />

Kõrperausscheidungen. Wõrtliche Rede, die durch Helvetismen und altersgemafie<br />

Redeweise realistisch wirkt, wechselt ab mit Gedanken und Beobachtungen der<br />

Katharina in erlebter Rede und Landschaftsbeschreibungen des Erzâhlers. In 19 kurzen<br />

Kapiteln begleitet der Erzâhler seine Hauptfigur auf ihrem Weg zur Rettung. Ihr<br />

raumlicher Aufstieg in die Berge wird in den ersten drei Kapiteln beschrieben. Die<br />

folgenden 16 Kapitel spielen im Haus der GroBmutter. Durchgângig ist die Beschreibung<br />

von Katharinas Auseinandersetzung mit der Umwelt und von ihrer psychischen<br />

Entwicklung, die in der Erkenntnis ihrer Individuation gipfelt. Die Gegenbewegung zu<br />

diesem „Aufstieg" ist in der Natur zu beobachten: sintflutartige Regenfálle ergieBen sich<br />

ins Tal, gefolgt von der todbringenden Steinlawine. Diese wird dadurch ausgelõst, dass<br />

in dem Bergwerk weiterhin Schiefer abgebaut wird, ohne auf die Sicherheit zu achten<br />

und Stutzen einzubauen. Verbunden werden diese Themen durch das Motiv der Angst<br />

vor einer bevorstehenden Katastrophe, das sich durch den Text hindurchzieht und den<br />

„Falken" der Novelle darstellt. Katharinas Konflikt besteht darin, dass sie nicht weiB, ob<br />

sie auf ihre Angst hõren soU, die ihr als innere Stimme nahelegt, sich der Autoritãt der<br />

Erwachsenen zu widersetzen.<br />

3.7.1. Katharinas Weg auf den Berg und die Angst<br />

Im ersten Kapitel verlãsst die siebenjâhrige Katharina Disch mit ihrem Brader das<br />

Dorf, urn zu ihrer GroBmutter auf den Berg zu wandern. In diesem Kapitel wird bereits<br />

die nahende Katastrophe durch mehrere negative Vorzeichen angekiindigt. Denn die<br />

Mutter, die kurz vor der Entbindung steht, wirkt fremd und verabschiedet sich anders,<br />

als es das Kind erwartet. Es sind sinnliche Eindriicke, die dem Kind Angst einflõBen: Die<br />

Mutter sieht bleich aus und schwitzt, ihre Hand ist kalt, ihre Stimme leise. In ihrer<br />

Zuwendung behandelt die Mutter das Kind noch wie ein Kleinkind, dessen orale und<br />

taktile Bedûrfhisse beriicksichtigend, nicht aber die emotionalen und intelektuellen. Sie<br />

nimmt zwar dessen Angst wahr, gibt ihm aber nur ein paar gedõrrte Zwetschgen mit auf<br />

den Weg und den Satz, dass es keine Angst zu haben brãuchte. Dem widerspricht aber<br />

124

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!