17.11.2013 Aufrufe

DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Natur in den Bergen wird als grausam wahrgenommen und ist nicht von den<br />

Menschen kontrollierbar. In der Personifizierung der Berge ais „Spieler" (S.6 f) ist die<br />

Vorstellung enthalten, dass die Menschen den Launen der Natur ausgeliefert sind. Die<br />

álteren Dorfbewohner, wie z.B. Linis Schwager Fedier, akzeptieren das und versuchen<br />

durch Anpassung an die Umwelt als Bauern oder Bergfiihrer ihren Lebensunterhalt zu<br />

verdienen. Fedier, selber Bergfuhrer, spricht von seinem Respekt vor den Bergen:<br />

Er kennt sie. Jede Spalte, jeden Ûberhang, jeden Grat. Die Gâlle, das Horn, der Stock, der Dom<br />

sind von seinen Griflhaken beschlagen. Er hat sie benagelt wie ein solides Paar Schuh. Und in<br />

all diesen Jahren, da er mit seinem Seil an sie gebunden war, hat sich sein Respekt noch<br />

vertieft.<br />

Ich habe vom Stein gelernt. (S. 41)<br />

Eine Abwechslung in der alltãglichen Monotonie stellt fur inn die sonntãgliche<br />

Zecherei im Dorfgasthaus mit der darauffolgenden Schlãgerei oder der Fund eines<br />

Bergkristalls dar. Fur die Jugendlichen ist das alies aber kein Ersatz fur die Vorstellung<br />

von Weite und Bewegung, die sie mit dem Meer verbinden:<br />

Fur die Madchen ist ein Stein kein MaG ffirdas Land der Antipoden. Das Meer ist immer in<br />

Bewegung. Es brandet an Land. Der Himmel spannt einen Bogen zum Wasser. Man sieht die<br />

Weite, den Horizont. Nur eine unscharfe Farbanderung deutet die Verschmelzung von Luit und<br />

Wasser an. (S. 56)<br />

Die Eindriicke von der anderen, besseren Welt werden uberwiegend durch Bilder<br />

und Gegenstânde vermittelt, die der Realitãt nicht standhalten kõnnen. So gleicht der<br />

Hotelpalast, der Inbegriff von Wohlleben, einer vom Kurs abgekommenen Titanic kurz<br />

vor ihrem Untergang. Albin schickt aus der Feme Ansichtskarten mit Bildern vom Meer,<br />

die von den Kindern bestaunt werden: „Ein Paradies, versichert Hanna. Die Kusinen<br />

nicken. Dort wollen sie hin. Sie kõnnen den Ort jetzt benennen. Sie kõnnen ihn sich<br />

ansehen." (S.71), aber er taucht doch nur als billiges Abbild auf. Wenn Hanna sich ihren<br />

perlmutternen Mokkalõffel an das Ohr halt, hõrt sie vermeintlich das Meer rauschen und<br />

es ist doch nur ihr eigenes Blut. Oder sie bittet ihre Mutter, Geschichten zu den<br />

Ansichtskarten zu erzâhlen. Dann verwandelt sich der Schnee vor dem Fenster in ihrer<br />

134

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!