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DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

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Homosexualitât, die er zunãchst nicht wahrhaben will, verunsichert ihn in seinem<br />

Kõrpergefuhl und nimmt ihm die Leichtigkeit beim Skifahren.<br />

Bei seinen Wanderungen ist keine so groBe Konzentration auf den Weg nõtig,<br />

seine Gedanken schweifen ab, verlieren sich in der Vergangenheit. Sein immer wieder<br />

auftauchender Wunsch, mit rationalen Mitteln, zum Beispiel der Wanderkarte, eine<br />

bessere Orientierung zu bekommen, erfiillt sich nicht. Obwohl er nun „Zermatt und<br />

Umgebung" gefaltet in seine Tasche gesteckt hat und bei Bedarf die Namen der Berge<br />

und Bâche darauf finden kann, ândert sich fur ihn dadurch kaum etwas. Die genaue<br />

Benennung ist letztlich nur eine Art, sich der Eindrûcke zu entledigen, ohne sie<br />

beschreiben zu miissen:<br />

Der eine Bach wird die Visp sein, aber welcher, und wie heiBt der andere Bach? Es stõrt mich,<br />

daB ich sie nicht benennen kann: Das ist die Visp, dies ist der Findelbach, dann brauchte ich<br />

mich nicht mehr damit zu beschãftigen und kõnnte mich auf das Wesentliche konzentrieren:<br />

das Ende meiner Geschichte.(S.54 f.)<br />

Im letzten Kapitel beschreibt der Erzâhler seine Wanderung zu einem Treffpunkt mit dem<br />

Bruder. Hier wird deutlich, wie schwer ihm das zielgerichtete Gehen fállt. Er kommt<br />

fruher an als geplant, untemimmt dann noch einen sinnlosen Umweg; um durch seine<br />

Verspátung seinen Bruder zu uberraschen. Doch auch dieses Vorhaben fuhrt er nicht<br />

konsequent durch, er stiirzt, verletzt sich an den Hânden, beginnt zu rennen „wie ein<br />

Verriickter" (S. 205), vergiBt aile Regeln des Wanderns in den Bergen, bis er sich wieder<br />

unter Kontrolle hat:<br />

Aber jetzt, auf der vereisten Skispur zwischen den Bãumen, sollte ich aufhoren zu rennen: ein<br />

Verriickter, der auf iiber 2000 Meter allein auf dem Weg angerannt kommt, aus der falschen<br />

Richrung: aus dem Tal. (S.205)<br />

An einem anderen Punkt als verabredet, erwartet er seinen Bruder, der schlieBlich im<br />

perfekt dem Gelãnde angepassten Stil den Berg hinunter fáhrt. Eine Verstandigung<br />

zwischen den beiden, die in ihrem Verhalten so gegensátzlich sind, erscheint doch noch<br />

mõglich.<br />

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