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DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

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3.2.1. Im Wallis: Ûber den Sinn und Unsinn des Bergsteigens<br />

Um das Bergsteigen und die Vermarktung der Natur geht es im Kapitel<br />

„Wallis". Die Reisegruppe mõchte das Allalinhorn zusammen mit einem BergfUhrer<br />

besteigen. Im Verlauf des Textes wird der Sinn dieses Sports immer wieder in Frage<br />

gestellt: die unbequeme Unterkunft im stickigen Schlafsaal der Berghùtte, die Angst vor<br />

dem Aufstieg, das fruhe Aufstehen sind triffiige Gegenargumente, zusammengefasst in<br />

der Frage des Piloten: „Sind allé Bergsteiger so verriickt wie ihr?" (S. 101) Dem Mann<br />

mit dem Schnurrbart, aus dessen Perspektive erzâhlt wird, fállt dazu als Antwort nur die<br />

Phrase ein: „Man macht Bergtouren, weil man einsam, gesund und hoch oben sein will<br />

[...]" (S.101), wodurch er zum Ausdruck bringt, dass ibm selbst dazu nichts einfállt. Die<br />

Sinngebung wird durch die Ereignisse wâhrend der Bergfahrt võllig untergraben und ad<br />

absurdum gefuhrt. Zunachst wird der erste Teil des Aufstiegs mit der Bergbahn,<br />

zwischen Bier- und Gemúsekisten, bewãltigt. Als die Protagonisten dann das letzte Stuck<br />

bis zum Gipfel zu FuB zurucklegen mùssen, tun sie das angeseilt und auf pràparierten<br />

Stufen, was der Unternehmung jeden sportlichen Reiz nimmt. Oben angekommen, haben<br />

sie keine Zeit, die Aussicht zu genieBen, da sie von einer Gruppe japanischer Touristen<br />

verfolgt werden:<br />

„Schaut mal, da unten", ruft die dicke Frau plõtzlich. Der groBe Mann, der mit dem<br />

Schnurrbart und der Bergfuhrer wenden sich um und sehen den Schneeabhang hinunter.<br />

Hunderte von Touristen gehen in ihrer Spur, mit gesenkten Kõpfen, in regelmaBigen<br />

Abstanden. Sie stampfen im Gleichschritt. „Wolln die allé aufs Allalinhorn?' fragt der mit dem<br />

Schnurrbart leise. Er spurt das Zittern des Bergs in seinen Beinen. Der Fûhrer nickt." (S. 106<br />

f.)<br />

Nicht nur die Bergsteiger leiden unter dem Massentourismus, auch dem Berg wird ein<br />

anthropomorphisierndes „Zittern" zugeschrieben. Ein Beispiel fïïr den hyperbolischen Stil<br />

des Textes ist die Antwort des Bergfiihrers:<br />

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