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DIE ALPENIM BUCH AUSBLICKE AUF EINE TOPOGRAPfflE IN ...

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Helga Peskollers Habilitationsschrift BergDenken verfolgt einen<br />

anthropologischen Ansatz, indem sie der Frage nachgeht, welche Motive den Menschen<br />

zum Bergsteigen veranlassen. 65 Sie kommt zu dem Schluss, dass die Suche nach<br />

Grenzerfahrungen zu einem menschlichen Grundbedùrrnis gehõrt und knûpft an die<br />

Elemente des Bergsteigens wie Aufstieg und Abstieg, Gipfelerfahrung, Gehen, Atmen<br />

philosophische Ûberlegungen zur „conditio humana" an, zu deren Kern nicht zuletzt der<br />

Tod gehõrt, mit dem der Bergsteiger sich in bestimmten Situationen auseinandersetzen<br />

muss.<br />

In seinem Buch Die Wildnis. Zur Deutungsgeschichte des Berges in der<br />

europãischen Neuzeit betont der polnische Kunstwissenschaftler Wozniakowski die<br />

Bedeutung der Berge fiir die Kulturgeschichte: ,J3ie Berge werden zum Priifstein unserer<br />

Kultur, ihres Zustandes und ihrer Ziele" 66 , da sich in unserem Verhãltnis zu ihnen auch<br />

das Verhãltnis zur Natur widerspiegelt. Seine Systematik, die das Verhãltnis zur Natur<br />

unter die Begriffe „klassisch", „enthusiastisch", „sentimental", „pittoresk" und<br />

„romantisch" subsumieren will, erscheint aber eher eine begriffliche Setzung als ein<br />

iibertragbares Analyseinstrumentarium.<br />

Hilfreicher sind in der Hinsicht die Untersuchungen von Ruth und Dieter Groh<br />

zur Kulturgeschichte der Natur, die in ihrem Aufsatz „Von den schrecklichen zu den<br />

erhabenen Bergen. Zur Entstehung ãsthetischer Naturerfahrung" 67 einen<br />

physikotheologischen Naturbegriff 68 als grundlegend fiir das Naturverstãndnis bis in das<br />

20. Jahrhundert ansehen. Nach den Physikotheologen kann die gesamte ãufiere Natur als<br />

Offenbarung Gottes durch die Sinnenwelt verstanden werden. Die Naturprozesse werden<br />

als gõttliche Ordnung zum Nutzen des Menschen angesehen. Diese Vorstellungen, die im<br />

16. Jahrhundert eine erste Blute erlebten, kõnnen in ihrer sãkularisierten Form auch noch<br />

im 21. Jahrhundert angetroffen werden, nãmlich in einem anthropozentrischen Weltbild,<br />

das die Natur dem Zugriffdes Menschen zusichert.<br />

Wichtige methodische Ansátze zur Analyse von Raumdarstellung enthãlt die<br />

Untersuchung von Albrecht Koschorke Die Geschichte des Horizonts. Grenze und<br />

Peskoller, 1997<br />

Wozniakowski, 1987<br />

Groh, 1996 [1991]: 92-149<br />

Groh, 1996 [1991]: 117f.<br />

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