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Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

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Nationaler Inventarbericht Deutschland – 2004<br />

<strong>Umweltbundesamt</strong><br />

Emissionen = Treibstoffverbrauch * Emissionsfaktor<br />

Grundlage für die Aktivitätsdaten ist die Energiebilanz auf der Basis des in Deutschland<br />

verkauften Flugtreibstoffs. Da der Emissionsfaktor für Kohlendioxid vom C-Gehalt im<br />

Brennstoff abhängig ist, wurde er aus Konsistenzgründen vom Energiefachgebiet des UBA<br />

ermittelt, das alle verbrennungsbedingten EF brennstoffspezifisch bereitstellt.<br />

Die Emission von Schwefeldioxid ist ausschließlich von der Konzentration des Schwefels im<br />

Kraftstoff abhängig. Allerdings unterliegt der Schwefelgehalt auch regionalen<br />

Schwankungen. Er wird daher aus Konsistenzgründen vom Verkehrsbereich des UBA<br />

ermittelt, der alle kraft- und treibstoffrelevanten Kenngrößen bereitstellt (letztmalig im<br />

September 2003). Die Konzentration des Schwefels im Kraftstoff beträgt entsprechend den<br />

Messungen aus dem Jahre 1998 etwa 210 ppm, d.h. 0,021 Massenprozent (DÖPELHEUER,<br />

<strong>2002</strong>). Nach Aussagen der deutschen Shell AG und dem deutschen<br />

Mineralölwirtschaftsverband entspricht die Größenordnung des Schwefelgehaltes von<br />

Kerosin der vom schwefelarmen Dieselkraftstoff – präzise allgemeingültige Daten wurden<br />

aber nicht vorgelegt. Da die starke Absenkung des Schwefelgehaltes in den Kraftströmen<br />

der Raffinerie auch positive Einflüsse oder Nebeneffekte auf das Kerosin haben werden, wird<br />

ein Schwefelgehalt im Kerosin von 200 mg/kg zugrundegelegt. Unter der Annahme einer<br />

vollständigen Umsetzung ergibt sich somit ein Emissionsfaktor von 0,4 g/kg. Zur Information<br />

sei hinzugefügt, dass ein kleiner Teil des emittierten Schwefeldioxids zu SO 3 weiteroxidiert<br />

wird, das seinerseits mit Wasser zu Schwefelsäure umgesetzt wird. Der in den IPCC-<br />

Richtlinien angegebene Wert von 1,0 g/kg für den Reiseflug und 2,4 g/kg für den LTO-Zyklus<br />

wird als nicht aktuell angesehen.<br />

Emissionsfaktoren für die anderen Schadstoffe wurden bisher auf Basis des<br />

Forschungsprojekts „Ermittlung der Abgasemissionen aus dem Flugverkehr über der<br />

Bundesrepublik Deutschland (UBA, 1989) durch Rückrechung aus Emissionen ermittelt.<br />

Aus der Studie UBA-Texte 17/01 (UBA, 2001a) konnte das Verhältnis zwischen nationalem<br />

und internationalem Flugverkehr mit 20 % zu 80 % ermittelt werden. Dieser Anteil beruht auf<br />

dem ermittelten Anteil der Passagiere, die dem innerdeutschen Flugverkehr (mit Umsteigern,<br />

Basisjahr 1995) zuzuordnen sind. Entsprechend diesem Verhältnis werden die ermittelten<br />

Gesamtemissionen zu 20 % dem zivilen nationalen Flugverkehr zugeordnet.<br />

In Tabelle 21 sind die bislang verwendeten Emissionsfaktoren dargestellt. Dabei bezieht sich<br />

die erste Unterspalte auf die üblicherweise im Bereich der Luftfahrt angegebene Einheit g/kg<br />

Treibstoff, die zweite Unterspalte auf die im Rahmen der Berichtserstattung verwendete<br />

Einheit kg/TJ. Für die Emissionsberichtserstattung ist eine Umrechnung der ermittelten<br />

Emissionsfaktoren auf die entsprechenden Energieäquivalente unter Berücksichtigung des<br />

Heizwertes von Kerosin erforderlich. Hierfür wird gemäß Verband der Mineralölwirtschaft ein<br />

Wert von 43.000 kJ/kg zugrunde gelegt.<br />

Seite 3-42 von 406 18/10/04

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