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Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

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Nationaler Inventarbericht Deutschland – 2004<br />

<strong>Umweltbundesamt</strong><br />

Gleichung 6-4: Bestimmung der N 2 O-Emissionen aus dem Wirtschaftsdünger-Management<br />

(N 2 O-N) (mm) = (S) {[ (T)* ( N (T) * ( Nex (T) *MS (T,S) ]*EF 3(S)}<br />

mit<br />

(N 2 O-N) (mm) N 2 O-N- Emissionen aus dem Wirtschaftsdünger-Management eines Landes<br />

N (T) Tiere einer Art/Kategorie T<br />

Nex (T) Durchschnitt der jährlichen Ausscheidungen einer Tierart/Kategorie T<br />

MS (T,S) Anteil der jährlichen Ausscheidungen eine Tierart/Kategorie T, die einem bestimmten<br />

Wirtschaftsdünger-Management -System S unterliegt.<br />

EF 3(S) N 2 O Emissionsfaktor für das Wirtschaftsdünger-Management -System S<br />

S Wirtschaftsdünger-Management -System<br />

T Tierart/Kategorie des Tierbestands<br />

Gleichfalls müssen auch einige Bedingungen wie die Belüftungssituation und die Temperatur<br />

bei der Wirtschaftsdüngerlagerung berücksichtigt werden. Die gesamte Erhebung,<br />

Überprüfung der Daten und Dokumentation ist aufwändig. Drei Datentypen sind jedoch für<br />

die Bestimmung der N 2 O-Emissionen unumgänglich:<br />

<br />

<br />

<br />

Daten zum Tierbestand<br />

Häufigkeitsverteilung der verschiedenen Wirtschaftsdünger-Management-Systemen<br />

nach Tierart/Kategorie<br />

N-Ausscheidungen nach Tierart/Kategorie (inklusive einer Anpassung für Jungtiere)<br />

Die N-Ausscheidungen gehen ebenfalls in die Berechnung der bodenbürtigen N 2 O-<br />

Emissionen ein. Die Rechnung und Datengrundlage sollte daher für beide Quellen identisch<br />

sein.<br />

Nach der Hauptquellgruppenanalyse gehören die N 2 O-Emissionen der Kategorie 4 B nicht zu<br />

den Hauptgruppen. Aus diesem Grunde kann eine einfache Methode (Tier 1-Ansatz) für die<br />

Berechnung herangezogen werden. Zur Berechnung der Verluste von gasförmigen N-<br />

Spezies wird seit 2004 das Massenfluss-Verfahren angewandt (siehe hierzu Dämmgen et<br />

al., 2004, Teil 3, Kap. 4.9). Die Berechnungsverfahren für N 2 O- und NO-Emissionen und die<br />

entsprechenden Standardwerte für Lagerungstypen wurden den IPCC Guidelines<br />

entnommen (IPCC, 1996b). Sie wurden auf die Stickstoff-Mengen angewendet, die nach<br />

dem Massenfluss-Verfahren für die Lagerung berechnet wurden.<br />

Das Verfahren verfolgt den Fluss des gesamten im Kot und Urin abgesetzten Stickstoffs als<br />

Gesamt-N sowie als leicht in Ammoniak umsetzbares N (TAN: total ammoniacal nitrogen).<br />

Der Stofffluss teilt sich dabei auf in Weide- und Stallhaltung, berücksichtigt bei der<br />

Stallhaltung die in Deutschland gängigen Haltungsverfahren für gülle- und strohbasierte<br />

Systeme und lagert die bei beiden Typen entstehenden Mengen in den in Deutschland<br />

üblichen Vorrichtungen. Die dort gelagerten Exkremente werden dann mit den jeweils<br />

verfügbaren Techniken ausgebracht. Die Einarbeitungszeiten werden berücksichtigt.<br />

Die bei der Bildung von N 2 O gleichzeitig entstehenden Mengen von N 2 wurden im Hinblick<br />

auf die Berechnung von indirekten Emissionen nach Literaturdaten geschätzt. Die<br />

Emissionsfaktoren (Gülle-basierte Systeme: EF N2O = EF NO = 0,001 kg kg -1 N, EF N2 = 0,007 kg<br />

kg -1 N; Strohbasierte Systeme: EF N2O = EF NO = 0,02 kg kg -1 N, EF N2 = 0,14 kg kg -1 N) wurden<br />

IPCC entnommen bzw. davon abgeleitet (IPCC, 1996b, Tabelle 4-22).<br />

Die Angaben werden für jeden Landkreis mit Hilfe des Agrarsektormodells RAUMIS ermittelt.<br />

Im Prinzip resultiert für jede Tierkategorie und jeden Kreis in jedem Jahr ein anderer<br />

Emissionsfaktor (DÄMMGEN et al., 2004, Teil 3, Kapitel 4.4).<br />

Seite 6-14 von 407 18/10/04

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