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Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

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Nationaler Inventarbericht Deutschland – 2004<br />

Tabelle 84:<br />

Verwendete DOC-Werte<br />

<strong>Umweltbundesamt</strong><br />

Fraktion DOC Quelle<br />

Hausmüll, hausmüllähnliche Gewerbeabfälle 18% WALLMANN, 1999, S.118/119<br />

Siedlungsabfälle ehemalige DDR 15% Annahme geringerer DOC als Hausmüll ABL,<br />

höherer mineralischer Anteil<br />

Kompostierbare Abfälle aus der Biotonne 15% IPCC Default für Nahrungsmittel<br />

Sperrmüll 31% ÖKO-INSTITUT <strong>2002</strong>, S. 12ff<br />

Straßenkehricht 18% WALLMANN, 1999, S.118/119<br />

Marktabfälle 15% IPCC Default für Nahrungsmittel<br />

Garten- und Parkabfälle 17% IPCC Default<br />

Klärschlamm 30% MUNLV 2001, S. 205ff<br />

Für die in Tabelle 84 enthaltenen Fraktionen liegen Zeitreihen vor bzw. können aus<br />

bestehenden Daten abgeleitet werden. Für die aufgeführten Fraktionen wurden konstante<br />

DOC-Werte für alle Jahre angenommen, da keine Daten für eine zeitliche Anpassung der<br />

DOC-Werte für Hausmüll oder Sperrmüll vorliegen. Insgesamt hatten die<br />

abfallwirtschaftlichen Maßnahmen im Verlauf der <strong>1990</strong>er Jahre (z.B. zunehmende<br />

Getrenntsammlung von Bioabfällen, Papier und Verpackungsabfällen) verschiedene<br />

gegenläufige Effekte und Experten halten eine Konstanz der genannten Terme im<br />

Endergebnis für realistisch.<br />

8.1.1.2.3 DOC F<br />

DOC F , der Anteil des in Deponiegas umwandelbaren DOC, wird für Siedlungsabfall mit 50%<br />

angenommen, was auf einer nationalen Studie (RETTENBERGER et al, 1997, S. 277)<br />

basiert. Dieser Wert liegt im Rahmen der IPCC Defaults von 0.5-0.6.<br />

Der Anteil Kohlenstoff, der tatsächlich in Gas umgewandelt wird, dürfte bei Klärschlamm<br />

deutlich niedriger liegen als bei Siedlungsabfall, da es sich bei Klärschlamm in der Regel um<br />

ein weitgehend ausgefaultes Produkt aus der Schlammbehandlung auf Kläranlagen handelt.<br />

Die biologische Aktivität dürfte daher vergleichsweise gering sein. Zudem wird Klärschlamm<br />

vor Deponierung häufig gekalkt. Der resultierende pH-Wert liegt dann deutlich oberhalb dem<br />

von Methanbildnern bevorzugten neutralen Bereich. Mangels Klärschlamm-spezifischer<br />

Daten wird als Näherung auf die in der Literatur zitierte Abbaurate von Kohlenstoff basierend<br />

auf dem Output der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung von 10% zurückgegriffen<br />

(WALLMANN, 1999).<br />

In Ostdeutschland wurden im Jahr 1988 29% der Klärschlämme deponiert. Die deponierten<br />

Klärschlämme wurden zuvor entwässert und einer Schlammfaulung in offenen Becken<br />

unterzogen. Es ist nicht anzunehmen, dass eine Kalkung der Klärschlämme erfolgte. In<br />

diesem Fall wäre auch während der Deponierung noch mit einem relevanten<br />

Emissionspotenzial von Methan auszugehen. Bei (UBA, 1993) wird von einem Faktor DOC F<br />

= 40%, also einem größeren Anteil des in Deponiegas umgewandelten Anteils an<br />

organischem Kohlenstoff ausgegangen. Dieser Faktor deckt sich auch mit Angaben in (ATV,<br />

1996) und wird in der Zeitreihe auf den Anteil der bis 1994 in Ostdeutschland generierten<br />

Klärschlämme angesetzt.<br />

8.1.1.2.4 F = Anteil des CH 4 am Deponiegas<br />

Für F wird 50%, der Mittelwert aus der Bandbreite des IPCC Default-Wertes, angenommen.<br />

Dieser Wert wurde auch durch ein nationales Forschungsvorhaben bestätigt (UBA, 1993).<br />

Seite 8-5 von 407 18/10/04

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