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Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

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Nationaler Inventarbericht Deutschland – 2004<br />

<strong>Umweltbundesamt</strong><br />

Quelle des Stickstoffs ist überwiegend der Luftstickstoff, aber auch Stickstoff, der organisch<br />

im Treibstoff gebunden ist. Die Bildung der Stickoxide hängt von der<br />

Brennkammereintrittstemperatur, dem Brennkammeintrittsdruck, der Verweilzeit der heißen<br />

Gase in der Brennkammer und dem lokalen Äquivalenzniveau des Kraftstoff/Luftgemisches<br />

ab. Aufgrund der unterschiedlichen derzeit in Betrieb befindlichen Technologien können die<br />

Triebwerksmuster in unterschiedliche Gruppen eingeteilt werden. So werden drei Gruppen<br />

von Triebwerken unterschieden: hohes/ mittleres/ niedriges Emissionsniveau (RAND, 2003).<br />

Verlässliche Werte sind derzeit nur über die ICAO-Datenbank verfügbar (ICAO, <strong>2002</strong>). Diese<br />

beziehen sich allerdings lediglich auf den LTO-Zyklus. Mit dem Zyklus wird überprüft, ob die<br />

international völkerrechtlich verbindlichen Grenzwerte (bislang für Stickoxide, CO,<br />

Kohlenwasserstoffe und Ruß festgelegt) eingehalten werden. Es handelt sich um einen<br />

Zertifizierungsgrenzwert, in dem die unten dargestellten Flugphasen mit einer bestimmten<br />

Zeitdauer und einem bestimmten Schub eingehen (siehe Tabelle 22).<br />

Tabelle 22: Referenzphasendauer für Triebwerke nach ICAO<br />

Rollen am Boden Startlauf Steigflug Anflug und Landung Summe<br />

Schub 7 % 100 % 85 % 30 % -<br />

Dauer 26:00 0:42 2:12 4:00 32:54<br />

Um vom Emissionsfaktor des LTO-Zyklus auf jenen des Reisefluges zu schließen bedarf es<br />

Korrelationsmethoden, wie die beispielsweise von der DLR (Deutsche Luft und Raumfahrt<br />

Gesellschaft) verwendete p 3 -T 3 -Methode, die sich auf die Temperaturen und Drücke am<br />

Brennkammereintritt bezieht. Bei Triebwerken mit einem höheren Bypassverhältnis nimmt<br />

der spezifische Ausstoß von Stickoxidemissionen geringfügig ab (DLR, 1999).<br />

Für Flugzeuge mit „hohem NO X -Ausstoß“ wurde ein Durchschnitt der NO X -Emissionen von<br />

etwa 14,5 g/kg, für solche mit „mittlerem“ Ausstoß an NO X von etwa 13,5 g/kg und bei<br />

Triebwerken mit Technologien, die derzeit einem „niedrigem“ spezifischen Ausstoß an<br />

Stickoxiden von etwa 11 g/kg entsprechen, ermittelt (bezogen auf Werte der ICAO-<br />

Datenbank, d.h. nur für den LTO-Zyklus) (RAND, 2003). Von hoher Relevanz sind in diesem<br />

Zusammenhang die Angaben von Emissionsfaktoren zu NO X , HC und CO auf der Basis<br />

unterschiedlicher Quellen (IPCC, 1999). Allerdings beziehen sich diese auf das Basisjahr<br />

1992 sowie auf Vorhersagen für 2015.<br />

Folgende Werte werden dabei von 3 Forschungseinrichtungen für 1992 und 2015<br />

angegeben. Sämtliche in der Folge von der DLR, der NASA (National Aeronautics and<br />

Space Administration) und von ANCAT (Abatement of Nuisances from Civil Air Transport)<br />

wiedergegebenen Werte beziehen sich auf den gesamten durchschnittlichen Flug, d.h. den<br />

LTO-Bereich und den Reiseflug (siehe Tabelle 23).<br />

Tabelle 23: NO X -Emissionsfaktoren für 1992 und 2015 von NASA, ANCAT und DLR[6], ohne<br />

militärischer Flugverkehr<br />

1992 2015<br />

NASA 12,6 13,7<br />

ANCAT 14,0 12,4<br />

DLR 14,2 12,6<br />

Berücksichtigt werden muss in diesem Zusammenhang allerdings, dass aufgrund der im<br />

Laufe des letzten Jahrzehnte gestiegenen Druck- und Temperaturverhältnisses in der<br />

Brennkammer der durchschnittliche Emissionsfaktor von NO X angestiegen ist. Bei den DLR-<br />

Seite 3-44 von 406 18/10/04

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