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Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

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Nationaler Inventarbericht Deutschland – 2004<br />

<strong>Umweltbundesamt</strong><br />

Sperrmüll, kompostierbare Abfälle, Garten- und Parkabfälle). Für die Jahre vor <strong>1990</strong> wurden<br />

die deponierten Anteile aus dem Jahr <strong>1990</strong> als konstant angenommen. Für fehlende Jahre<br />

nach <strong>1990</strong> wurde zwischen bekannten Jahren interpoliert. Die Deponie war die<br />

grundsätzliche Form der Abfallbeseitigung in der ehemaligen DDR, daher wurde eine<br />

100%ige Deponierung der Siedlungsabfälle für den Zeitraum 1970-<strong>1990</strong> angenommen.<br />

8.1.1.2.1 MCF (Methankorrekturfaktor)<br />

Abfälle wurden bis zur Schaffung des ersten Abfallgesetzes 1972 zumeist auf ungeordnete<br />

Deponien gebracht, die nach 1972 geschlossen wurden. Nach 1972 wurden die Abfälle auf<br />

geordnete Deponien verbracht. Für den MCF wurde daher für die ABL der Default-Wert von<br />

0.6 für „nicht zugeordnete Deponien“ angenommen, nach 1972 ein MCF von 1.<br />

Für das Gebiet der ehemaligen DDR liegt eine Erhebung aus dem Jahre 1989 vor, nach der<br />

120 geordnete Deponien, ca. 1000 kontrollierte Ablagerungen und ca. 10,000 wilde<br />

Müllkippen erfasst wurden (MNUW, <strong>1990</strong>). Von den rund 13,000 Anlagerungsstandorten<br />

waren 11,000 für Hausmüll und 2,000 für industrielle Abfälle, letztere waren überwiegend<br />

betriebseigene Anlagen (BMU, <strong>1990</strong>, S. 28). Für das Gebiet der ehemaligen DDR wurde<br />

daher für den Zeitraum von 1970 bis <strong>1990</strong> ein MCF von 0.6 (Default für nicht zugeordnete<br />

Deponien) angenommen. Mit der Wiedervereinigung wurde das bundesdeutsche<br />

Abfallgesetz auf die Gebiete der NBL ausgedehnt und Übergangsregelungen stellten sicher,<br />

dass sowohl stillgelegte als auch in Betrieb befindliche Anlagen, in denen Abfälle erzeugt<br />

oder entsorgt wurden bzw. werden, erfasst wurden und dass erforderliche<br />

Sanierungsmaßnahmen eingeleitet wurden. (BMU, <strong>1990</strong>, S. 46) Wilde Mülldeponien wurden<br />

<strong>1990</strong> geschlossen, weiterzubetreibende Anlagen wurden gesichert, saniert und nach<br />

Standard des bundesdeutschen Abfallrechtes ausgebaut sowie neue Standorte für neu zu<br />

errichtende Anlagen gesucht. Ab dem Jahr <strong>1990</strong> erfasst das Statistische Bundesamt beide<br />

Gebietsteile. Für die Berechnung wird nach <strong>1990</strong> ein MCF von 1 für das gesamte<br />

Bundesgebiet angenommen.<br />

8.1.1.2.2 DOC<br />

Für DOC, den Anteil des abbaubaren organischen Kohlenstoffs im Abfall, wurden nationale<br />

Daten sowie Default-Faktoren des IPCC verwendet. Eine Übersicht über die verwendeten<br />

DOC-Werte ist in Tabelle 84 enthalten. Die Fraktionen in Tabelle 84 basieren auf den<br />

Abfallfraktionen, für die über die Zeitreihe <strong>1990</strong> –<strong>2002</strong> auch Daten über die deponierten<br />

Abfallmengen vorliegen. Es sind nationale Untersuchungen zu einzelnen DOC-Fraktionen<br />

des Hausmülls (Papier, Glas, Textilien etc.) verfügbar, allerdings keine verlässlichen Daten<br />

zu den deponierten Abfallmengen dieser Fraktionen, so dass auch die DOC-Werte auf<br />

stärker aggregierter Ebene verwendet werden mussten.<br />

Seite 8-4 von 407 18/10/04

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