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Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

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Nationaler Inventarbericht Deutschland – 2004<br />

<strong>Umweltbundesamt</strong><br />

Bei beiden Behandlungsarten gelangen jedoch keine Methanemissionen in nennenswertem<br />

Umfang in die Umwelt.<br />

Anfang der 90er Jahre wurde jedoch in Ostdeutschland zur Schlammstabilisierung offene<br />

Schlammfaulung betrieben, die zur Emission von Methan führte. Die offene Schlammfaulung<br />

hat aber heutzutage keine Relevanz mehr.<br />

Der Klärschlamm aus der biologischen Abwasserbehandlung wird in Deutschland (ggf. nach<br />

der Entwässerung und Stabilisierung) den folgenden drei Entsorgungswegen zugeführt:<br />

<br />

<br />

<br />

Ablagerung auf Deponien: entsprechende Methanemissionen werden im<br />

Abfallbereich berichtet.<br />

Thermische Entsorgung: es entstehen keine Methanemissionen.<br />

Stoffliche Verwertung: Zur stofflichen Verwertung des Klärschlamms zählen<br />

insbesondere die Verwertung in der Landwirtschaft laut Klärschlammverordnung<br />

sowie Nutzung bei Rekultivierungsmaßnahmen und die Kompostierung. Die<br />

Emissionen der stofflichen Verwertung werden ebenfalls nicht unter der Abwasserund<br />

Schlammbehandlung berichtet.<br />

8.2.2.2.2 Methodische Aspekte (6.B.2)<br />

Die Emissionsfaktoren der offenen Schlammfaulung und die daraus ermittelten<br />

Methanemissionen sind in Tabelle 88 aufgeführt.<br />

Tabelle 88:<br />

Methanemissionen der offenen Schlammfaulung in den neuen Bundesländern<br />

Einheit <strong>1990</strong> 1991 1992 1993 1994<br />

Emissionsfaktor kg CH 4 /t TS 210 210 210 210 210<br />

Klärschlammanfall t TS 247.190 140.952 72.762 37.524 0<br />

Methanemissionen t 51.910 29.600 15.280 7.880 0<br />

Emissionsfaktoren abgeleitet aus (FHG ISI, 1993)<br />

Für die offene Schlammfaulung in Ostdeutschland wird ein Emissionsfaktor von 210 kg CH 4 /t<br />

TS angesetzt, basierend auf Ergebnissen der Studie FHG ISI (1993) 152 . Die Aktivitätsraten<br />

für die Jahre <strong>1990</strong> bis 1992 wurden dem <strong>Umweltbundesamt</strong> persönlich durch den<br />

Hauptinspekteur der Wasseraufbereitungsbetriebe der DDR mitgeteilt.<br />

Vor dem Hintergrund, dass in der Bundesrepublik Deutschland die offene Schlammfaulung<br />

verboten ist, wurde weiterhin davon ausgegangen, dass diese Art der Behandlung in den<br />

neuen Bundesländern bis 1994 schrittweise zurückgeführt wurde und ab dem Jahr 1994<br />

nicht mehr existierte. Die Aktivitätsrate d. h. der Klärschlammanfall wurde auf der Basis<br />

dieser Annahme von 1992 bis 1994 vom <strong>Umweltbundesamt</strong> fortgeschrieben.<br />

8.2.2.2.3 Unsicherheiten und Zeitreihenkonsistenz (6.B.2)<br />

Die mit der Emissionsberechnung der offenen Schlammfaulung in Ostdeutschland<br />

verbundenen Unsicherheiten wurden bislang noch nicht abgeschätzt.<br />

Die Aktivitätsraten zwischen <strong>1990</strong> und 1992 basieren auf einer persönlichen Mitteilung, die<br />

für 1993 und 1994 hingegen auf Abschätzungen des <strong>Umweltbundesamt</strong>es. Daher ist eine<br />

hohe Konsistenz der Zeitreihe nicht gesichert.<br />

152 Der Emissionsfaktor wurde ermittelt indem die Differenz aus den Methanemissionen der psychrophilen<br />

Schlammstabilisierung in den neuen Bundesländern und der anfallenden Klärschlammenge gebildet worden ist (S. 15; FHG-ISI,<br />

1993)<br />

Seite 8-12 von 407 18/10/04

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