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Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

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Nationaler Inventarbericht Deutschland – 2004<br />

<strong>Umweltbundesamt</strong><br />

vorgesehen. Hierdurch kann der Einfluss von Änderungen in der Herkunftsstruktur der<br />

Importe auf den Kohlenstoffeintrag berücksichtigt werden.<br />

3.1.14.1.2 Braunkohle<br />

Im IPCC-Verfahren ist für Braunkohlen nur eine Kategorie “Lignite” vorgesehen. Um die<br />

spezifische Bedeutung der Braunkohle in Deutschland zu berücksichtigen, wird deshalb im<br />

Rahmen einer Sonderrechnung (vgl. FE-Vorhaben Anwendung des IPCC-<br />

Referenzverfahrens zur Ermittlung der verbrennungsbedingten CO2-Emissionen in<br />

Deutschland, UFOPLAN97) eine Differenzierung vorgenommen:<br />

Bei der heimischen Förderung wird nach den Haupt-Förderregionen Rheinland,<br />

Lausitz, Mitteldeutschland, Helmstedt und sonstige (Borken, Wölfersheim, beide<br />

stillgelegt am 31.10.91) differenziert. Die Fördermengen werden regelmäßig von der<br />

Statistik der Kohlenwirtschaft ausgewiesen.<br />

Bei den Importen wird entsprechend der Energiebilanz zwischen Braunkohlen und<br />

Hartbraunkohlen (Tschechische Republik) unterschieden. Der Import von<br />

tschechischer Hartbraunkohle ist mit Stilllegung der Kraftwerke Arzberg und<br />

Schwandorf im Jahr <strong>2002</strong> eingestellt worden.<br />

Exporte und Bestandsänderungen werden nicht weiter differenziert und den Daten<br />

der Energiebilanz entnommen.<br />

3.1.14.1.3 Erdgas<br />

Unter “Natural Gas” werden die in der deutschen Energiebilanz gesondert ausgewiesenen<br />

Naturgase Erdgas, Erdölgas und Grubengas zusammengefasst. Die Erdgasimporte weisen<br />

je nach Herkunft etwas unterschiedliche Kennwerte auf. Analog dem Vorgehen bei<br />

Steinkohle werden die Erdgasimporte daher in einer Sonderrechnung nach den Haupt-<br />

Herkunftsländern (Russland, Niederlande, Norwegen) differenziert betrachtet.<br />

3.1.14.1.4 Erdölimporte<br />

Erdölimporte haben einen großen Anteil am Eintrag von Kohlenstoff ins Energiesystem der<br />

Bundesrepublik Deutschland. Änderungen in der Importstruktur, d.h. Anteile einzelner<br />

Herkunftsländer bzw. Qualitäten, können daher zu spürbaren Schwankungen in der über<br />

Rohöl importierten Kohlenstoffmenge führen. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der<br />

Kohlenstoffgehalt in Rohölen in einem relativ schmalen Band von ca. 82% und 87%<br />

schwanken kann. 55 Hierbei handelt es sich um Extremwerte. Die Schwankungsbreite im<br />

jährlich verbrauchten Rohölmix liegt deutlich darunter. Änderungen in der Zusammensetzung<br />

der Rohölimporte haben daher nur einen begrenzten Einfluss auf den durchschnittlichen<br />

Kohlenstoffgehalt der Rohölimporte.<br />

Dennoch wurde bei der Anwendung des IPCC-Referenzverfahrens für die Berechnung des<br />

Kohlenstoffanteils in den Rohölimporten eine Sonderrechnung nach Haupt-Einfuhrländern<br />

und -Qualitäten bzw. -Ölfeldern vorgesehen und durchgeführt (analog dem Vorgehen bei<br />

Steinkohle und Erdgas). Die Mengenangaben (Rohölimporte nach Fördergebieten bzw.<br />

Sorten) werden zwar nicht veröffentlicht, können aber vom Mineralölwirtschaftsverband<br />

(Hamburg) zur Verfügung gestellt werden. Über den Kohlenstoffgehalt der einzelnen<br />

Rohölsorten liegen allerdings keine Angaben vor, da dies bei der Erdölverarbeitung keine<br />

55) Der weltweite Durchschnitt liegt bei ca. 84,5%.<br />

Seite 3-68 von 406 18/10/04

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