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Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

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Nationaler Inventarbericht Deutschland – 2004<br />

<strong>Umweltbundesamt</strong><br />

werden in Kombination mit Dimethylether (DME) als Treibmittel eingesetzt. In Deutschland<br />

und generell in Mitteleuropa hat die Industrie den Einsatz von HFKW meist aus<br />

ökonomischen Gründen reduziert. Zunehmend wird der HFKW-152a – dieser besitzt ein<br />

geringeres Treibhauspotenzial - statt des HFKW-134a eingesetzt. Außerdem wurden die<br />

HFKW-Mengen pro Dose durch eine Erhöhung des Anteils brennbarer Treibmittel reduziert.<br />

4.12.2.2.2 Methodische Aspekte (2.F.2)<br />

Rechnerisch hat eine durchschnittliche Dose ein Schaumgewicht von 660 g, wovon ca. 18 %<br />

Treibmittel sind. Diese waren 1997 Mischungen aus etwa 40 % der leicht brennbaren Gase<br />

Propan, Butan, Dimethylether (DME) und etwa 60 % HFKW, die schwerer (152a) oder nicht<br />

entflammbar (134a) sind. Der HFKW-Anteil im Treibgas ist seit 1995 rückläufig: 1995 betrug<br />

er in der 660-g-Dose 84 Gramm, 1997 nur noch 75 g. Heute sind maximal 70 g oder weniger<br />

als 10 % des Schaumgewichts an HFKW enthalten. Die über alle Dosen (Winterschäume,<br />

Pistolenschäume etc.) enthaltene Durchschnittsmenge an HFKW beträgt nach<br />

Herstellerangaben 30 g. Für die Emissionsberechnung wird angenommen, dass die Dosen<br />

nach Verkauf vom professionellen Handwerker oder vom Heimwerker zügig angewendet<br />

werden. Die HFKW-Emission des Jahres n wird daher in Übereinstimmung mit den IPCC-<br />

Guidelines mit dem Absatz des Jahres n gleichgesetzt. Dazu kommen Befüllungsverluste<br />

aus der inländischen Produktion des laufenden Jahres n. Verbrauchte Dosen sind bei der<br />

Entsorgung nicht vollständig leer, sondern enthalten noch etwa 8 % der ursprünglichen<br />

Schaummenge einschließlich Treibgas. Dieses Treibgas gelangt mit Zeitverzögerung zum<br />

größten Teil ebenfalls in die Atmosphäre. Das gilt auch für die 30 % Dosen, die in die<br />

zentrale Rückgewinnungsanlage für PU-Schaum-Dosen gebracht werden.<br />

Die Annahmen zu Verlusten bei der Produktion und der Entsorgung, die Angaben zur<br />

Füllmenge und zum Verhältnis der Treibmittel beruhen auf wiederholten<br />

Expertenbefragungen (Expertenschätzungen). Die Gesamtmengen an verbrauchten Dosen<br />

sind Verkaufszahlen in Deutschland.<br />

In Anlehnung an die IPCC Methode wird angenommen, dass sämtliches, eingesetztes<br />

HFKW emittiert. Die Verwendungsmengen basieren auf der Absatzmenge (Dosen) und der<br />

darin durchschnittlich enthaltenen Menge an HFKW.<br />

4.12.2.2.3 Unsicherheiten und Zeitreihenkonsistenz (2.F.2)<br />

Während die Absatzmenge gut erfasst werden kann und als hinreichend genau beurteilt<br />

wird, werden die Herstellerangaben zu den enthaltenen HFKW-Mengen als eher niedrig<br />

bewertet. Eine Verifizierung war für dieses Berichtsjahr nicht möglich, weshalb in<br />

Ermangelung einer besseren Quelle die Herstellerangaben für die Berechnung<br />

herangezogen wurden. Die Unsicherheit der Größe „HFKW-Menge/Dose“ wird auf den<br />

Faktor 1,7 (entspricht einer maximalen Durchschnittsmenge von 50g/Dose) geschätzt.<br />

Die Zeitreihe für diese Anwendung beginnt wegen des frühen FCKW-Ausstiegs aus dieser<br />

Anwendung bereits vor 1995 und zeigt einen Abwärtstrend der Emissionen. Dies ist auf die<br />

kontinuierliche Reduktion der HFKW-Mengen je Dose (durch vermehrten Einsatz von<br />

halogenfreien Treibmitteln) zurück zu führen (siehe Kapitel 4.12.2.2.2).<br />

Seite 4-41 von 407 18/10/04

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