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Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

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Nationaler Inventarbericht Deutschland – 2004<br />

<strong>Umweltbundesamt</strong><br />

Für die Austreibung des CO 2 aus dem Rohstoff Kalk im Brennprozess wird die vollständige<br />

Entsäuerung angenommen. Aus der Stöchiometrie der chemischen Verbindung<br />

Kalziumkarbonat ergibt sich ein Massenanteil von 44 % CO 2 und 56 % Kalziumoxid. Bei<br />

vollständiger Entsäuerung wird demnach CO 2 im Verhältnis 44/56 freigesetzt, was einem<br />

spezifischen Emissionsfaktor von 0,785 t CO 2 /t Branntkalk entspricht<br />

Die Emissionen werden mit Hilfe aggregierter, anlagenspezifischer Aktivitätsraten und mit<br />

Hilfe des stöchiometrischen Emissionsfaktors ermittelt. Die Aggregierung der Aktivitätsraten<br />

wird auf Verbandsebene (Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie; BV Kalk)<br />

vorgenommen. Von einer Differenzierung der Emissionsangaben hinsichtlich verschiedener<br />

Produkte (Hart-, Mittel-, Weichbrannt) wird bisher mangels Daten abgesehen bzw. in Bezug<br />

auf gelöschten Kalk als nicht notwendig befunden. Das Löschen des Kalks selbst ist nicht<br />

emissionsrelevant. Die Emissionen aus dem Brennen von Kalk, der zur Weiterverarbeitung<br />

bestimmt ist, sind jedoch berücksichtigt.<br />

Mit dem oben genannten stöchiometrischen Emissionsfaktor wurden die in Tabelle 39<br />

aufgeführten rohstoffbedingten CO 2 -Emissionen für das Jahr <strong>1990</strong> und den Zeitraum 1995-<br />

<strong>2002</strong> ermittelt.<br />

Tabelle 39:<br />

Rohstoffbedingte CO 2 -Emissionen der deutschen Kalkindustrie<br />

Berichtsjahr <strong>1990</strong> 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />

Produktionin Mio. t 7,50 7,80 7,19 7,29 6,97 6,98 7,16 6,82 6,67<br />

CO 2 -Emission in kt 5888 6123 5644 5723 5471 5479 5621 5354 5236<br />

Die vom BV Kalk ermittelten Aktivitätsraten basieren nur auf den im Verband organisierten<br />

Kalkwerken. Sie repräsentieren ungefähr 95 % der Gesamtproduktion, weshalb hier auf<br />

fiktive 100% hochgerechnet werden mußte. Die 95 %-Daten wurden in den<br />

Monitoringberichten der deutschen Kalkindustrie vom Rheinisch-Westfälischen Institut für<br />

Wirtschaftsforschung (RWI, 2000) in Essen bis zum Bezugsjahr 1999 veröffentlicht. Für die<br />

Jahre 2000 bis <strong>2002</strong> sind die Daten vom Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie<br />

übermittelt worden.<br />

4.2.3 Unsicherheiten und Zeitreihenkonsistenz (2.A.2)<br />

Hinsichtlich der Zeitreihenkonsistenz siehe Kapitel 4.2.6.<br />

Für die Austreibung des CO 2 aus dem Rohstoff Kalk im Brennprozess wird, wie bereits<br />

erläutert, die vollständige Entsäuerung angenommen. Bei diesem Vorgehen wird jedoch<br />

nicht berücksichtigt, dass es aufgrund unterschiedlicher Produktionsbedingungen (Ofentyp,<br />

Brenntemperatur, Produktanforderungen) auch zu Teilentsäuerungen kommen kann.<br />

Ebenfalls führen Dolomitanteile im Rohstoff und andere Fremdstoffe zu verfälschten CO 2 -<br />

Emissionen. Wegen der Qualitätsanforderungen, die die Industrie an ihre Produkte stellt,<br />

sind die beschriebenen Verunreinigungen in Hinblick auf die CO 2 -Emissionen zu<br />

vernachlässigen. Einbindungen von CO 2 aus der Atmosphäre beim Einsatz des<br />

Branntkalkes, z.B. in Mörteln oder als Filtermaterial, führen ebenfalls zu abweichenden CO 2 -<br />

Emissionen. Die CO 2 -Einbindungen können von der kalkproduzierenden Industrie bisher<br />

nicht bilanziert werden. Es gibt Quellen, in denen mit einer Einbindungsrate von bis zu 30 %<br />

gerechnet wird. Dies wurde bei der Abschätzung des Gesamtfehlers nicht berücksichtigt.<br />

Seite 4-7 von 406 18/10/04

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