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Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

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Nationaler Inventarbericht Deutschland – 2004<br />

<strong>Umweltbundesamt</strong><br />

offenen Schlammfaulung. Daher werden diese Emissionen zukünftig unter der<br />

Schlammbehandlung berichtet (vergleiche Kapitel 8.2.2.2.5).<br />

In den letzten Jahren (1998 bis 2001 bzw. 1995 bis 1997) wurde in Deutschland ein<br />

konstanter Emissionswert von 10 Gg bzw. von 9,7 Gg Methan berichtet. Da aber die<br />

Ermittlung der Methanemissionen nicht ausreichend dokumentiert worden ist, kann die<br />

Herkunft der Ergebnisse nicht eindeutig identifiziert werden.<br />

Aus diesem Grund wurde eine Neuberechnung der Methanemissionen aus der<br />

Abwasserbehandlung unter Berücksichtigung der abflusslosen Gruben durchgeführt. Es<br />

zeigt sich, dass weiterhin Emissionen in dieser Kategorie in ähnlicher Größenordnung wie<br />

bisher im Basisjahr zu verzeichnen sind. Auch lagen in den Jahren 1998/ 1999 die<br />

Emissionen aus den abflusslosen Gruben in der gleichen Größenordnung wie die bisherigen<br />

Schätzwerte. Sie fallen jedoch seitdem geringer aus als die bisher angenommenen Werte.<br />

Aufgrund der unzureichenden Dokumentation der bisherigen Emissionswerte soll jedoch auf<br />

einen weiteren Vergleich der Daten verzichtet werden.<br />

8.2.2.1.6 Geplante Verbesserungen (6.B.2)<br />

Es wird erwogen, im Rahmen eines Forschungsvorhabens zu klären, ob es bei der aeroben<br />

Abwasserbehandlung unter bestimmten Bedingungen bzw. bei bestimmten Prozessstufen<br />

doch zu einer Bildung von Methan kommen kann.<br />

8.2.2.2 Methanemissionen der kommunalen Schlammbehandlung (6.B.2)<br />

8.2.2.2.1 Beschreibung der Quellgruppe (6.B.2)<br />

Die Behandlung von kommunalem Klärschlamm besteht in aller Regel in zwei<br />

Behandlungsschritten:<br />

<br />

<br />

Entwässerung mittels:<br />

maschineller Verfahren (Kammerfilterpresse, Zyklon)<br />

Verdunstung in Schlammentwässerungsbecken oder Trockenbeeten<br />

Stabilisierung:<br />

Aerobe Stabilisierung (offenes Becken mit Sauerstoffeinleitung)<br />

Stabilisierung im Faulturm (Anaerob)<br />

Früher: offene Schlammfaulung<br />

Bezogen auf die Einwohnerwerte stellt die maschinelle Entwässerung vor bzw. nach<br />

Behandlung im Faulturm derzeit das überwiegende Behandlungsverfahren dar (Ausnahme:<br />

kleine ländliche Kläranlagen). Dazu kommt, dass der Klärschlamm vor der weiteren<br />

Verwendung zumeist mit Kalk versetzt und damit noch weiter stabilisiert wird.<br />

Um eine unkontrollierte Faulung zu verhindern erfolgt eine Schlammstabilisierung. Bei<br />

Anlagen < 10.000 EW erfolgt diese in der Regel aerob unter Energieverbrauch, bei Anlagen<br />

> 30.000 EW hingegen erfolgt sie in der Regel anaerob unter Gewinn von Faulgas. Die<br />

Menge an Faulgas hängt insbesondere von der Zusammensetzung des Klärschlamms, der<br />

Temperatur sowie den Reaktionsbedingungen ab. Das entstehende Gas wird in der Regel<br />

energetisch in Blockheizkraftwerken (BHKW) genutzt. Bei Anlagen, bei denen die<br />

energetische Nutzung nicht wirtschaftlich ist sowie bei technischen Störungen oder<br />

Überlastungen des BHKW´s, kann es jedoch zu einer Abfackelung des Faulgases kommen.<br />

Seite 8-11 von 407 18/10/04

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