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Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

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Nationaler Inventarbericht Deutschland – 2004<br />

<strong>Umweltbundesamt</strong><br />

Forschungsvorhabens eindeutig verbessert werden. Weniger eindeutig stellte sich die<br />

Situation für CH 4 dar, wie in Kapitel 3.1.1.3.4 beschrieben; daher wurden im Rahmen einer<br />

von Fachleuten des <strong>Umweltbundesamt</strong>es durchgeführten Qualitätsprüfung gemäß GPG<br />

Kapitel 2.2.3 die ermittelten länderspezifischen Emissionsfaktoren für CH 4 mit den Tier 2 -<br />

Default-Emissionsfaktoren (Table 1-15) des IPCC-Reference -Manuals verglichen. Ziel der<br />

Prüfung war es, zu entscheiden, ob die DFIU-Daten oder die Tier-2-Default-Werte in das<br />

Inventar übernommen werden sollten. In der Prüfung stellte sich heraus, dass für<br />

Kesselfeuerungen die vorhandenen Tier-2-Default-Werte im Mittel geringer ausfallen als die<br />

länderspezifischen Emissionsfaktoren. Bei erdgasbetriebenen Gasturbinen weist der IPCC-<br />

Default-Wert dagegen einen deutlich höheren Wert aus. Von größerer Bedeutung war jedoch<br />

die Erkenntnis, dass die Tabelle 1-15 des Reference Manuals recht lückenhaft ist; so listet<br />

die Tabelle zum Beispiel für den in Deutschland bedeutsamen Bereich der<br />

Braunkohlefeuerungen keinen einzigen CH 4 -Wert aus; im Bereich der gasförmigen<br />

Brennstoffe wird lediglich für Erdgas, nicht aber für weitere Gase - wie z.B. für Kokereigas -<br />

ein Wert gelistet. Hinzu kommen Inkonsistenzen innerhalb des Reference Manuals zwischen<br />

den Tabellen 1-15 und 1-16 (vergleiche hierzu Kapitel 3.1.7.4). Dies alles führte zu der<br />

Experteneinschätzung, dass die Übernahme der DFIU-Werte klar zu präferieren ist, da sie<br />

insbesondere im Hinblick auf Vollständigkeit und Konsistenz eindeutig die größere<br />

Inventarqualitätsverbesserung bringt. Nach Einschätzung der Experten sind das Vorgehen<br />

und die Werte dem Tier 2 - Ansatz zuzuordnen.<br />

3.1.3.5 Quellenspezifische Rückrechnungen (1.A.1c)<br />

Informationen zu quellenspezifischen Rückrechnungen können dem Kapitel 3.1.1.5<br />

entnommen werden.<br />

3.1.3.6 Geplante Verbesserungen (quellenspezifisch) (1.A.1c)<br />

Bis zum nächsten Berichtszyklus ist vorgesehen, die N 2 O-Emissionsfaktoren für die Zeit<br />

zwischen <strong>1990</strong> und 1994 zu überprüfen; die überprüften Werte werden dann in das ZSE<br />

eingepflegt und erlauben dann eine entsprechende Rückrechnung der Emissionen für diesen<br />

Zeitraum. Ebenso ist vorgesehen, die Einpflegung der bereits überprüften CH 4 -<br />

Emissionsfaktoren in das ZSE und die Rückrechnung der CH 4 -Emissionen für den<br />

Zeitbereich <strong>1990</strong> bis <strong>2002</strong> ebenfalls bis zum nächsten Berichtszyklus durchgeführt.<br />

Weiterhin ist vorgesehen, die vom DFIU entworfene Methodik zur Prognose von<br />

Emissionsfaktoren weiterzuentwickeln. Mit der Fortschreibung sollen dann die auf der<br />

Grundlage der Emissionsfaktoren von 1995 ermittelten Prognosewerte für die Jahre 2000<br />

und 2010 überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Ziel der Weiterentwicklung ist es,<br />

den zeitlichen Verlauf der tatsächlichen sich im Anlagenpark vollziehenden<br />

Anlagenerneuerung sowie der Anpassung der Anlagen an verschärfte Anforderungen zur<br />

Emissionsbegrenzung methodisch besser abbilden zu können. Diese Arbeiten sollen ab dem<br />

Jahr 2004 starten.<br />

Längerfristig ist vorgesehen, das N 2 O- und CH 4 -Emissionsverhalten von Gasturbinen durch<br />

Messungen und/oder durch systematische Untersuchungen deutlich genauer als bisher zu<br />

bestimmen. Anlass hierfür bieten nicht nur der im Kapitel 3.1.3.4 beschriebene Sachverhalt,<br />

sondern auch die Erwartung, dass im Bergbaubereich ähnlich wie in der übrigen<br />

Energiewirtschaft Gasturbinen zunehmend eingesetzt werden, flankiert von den<br />

Seite 3-29 von 406 18/10/04

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