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Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

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Nationaler Inventarbericht Deutschland – 2004<br />

<strong>Umweltbundesamt</strong><br />

keine großen Mengen an Sauerstoff benötigt werden, deutlich weniger Schlamm entsorgt<br />

werden muss und das entstehende Methan noch energetisch genutzt werden kann. Ähnlich<br />

wie in der Behandlung kommunaler Abwässer treten auch bei der industriellen<br />

Abwasserbehandlung keine Methanemissionen auf, die in die Umwelt gelangen. Bei den<br />

angewendeten Verfahren handelt es sich entweder um aerobe Behandlung oder um<br />

anaerobe Faulung, bei der aber das entstehende Gas entweder energetisch genutzt oder<br />

abgefackelt wird.<br />

Die industriellen Schlammbehandlung bzw. -stabilisierung erfolgt ähnlich wie die industrielle<br />

Abwasserbehandlung entweder aerob oder anaerob mit Faulgasnutzung.<br />

8.2.2 Kommunale Abwasserbehandlung (6.B.2)<br />

8.2.2.1 Methanemissionen der kommunalen Abwasserbehandlung (6.B.2)<br />

8.2.2.1.1 Beschreibung der Quellgruppe (6.B.2)<br />

Die kommunale Abwasserbehandlung erfolgt in Deutschland – ähnlich wie in Schweden und<br />

Dänemark –unter aeroben Bedingungen (kommunale Kläranlagen, Kleinkläranlagen) d. h. es<br />

treten keine Methanemissionen auf (Default Wert MCF = 0), da diese nur unter anaeroben<br />

Bedingungen entstehen können.<br />

Eine Ausnahme bildet die Behandlung der Abwassermengen von Einwohnern (human<br />

sewage), die weder an die Kanalisation bzw. Kleinkläranlagen angeschlossen sind: in<br />

abflusslosen Gruben können teilweise unkontrollierte Prozesse (teils aerob, teils anaerob)<br />

ablaufen, die zur Methanbildung führen. Die organische Fracht, die in abflusslose Gruben<br />

geleitet wird, wurde seit <strong>1990</strong> drastisch reduziert; der Anschlussgrad an Kleinanlagen hat<br />

sich, insbesondere in Ostdeutschland, stetig erhöht.<br />

8.2.2.1.2 Methodische Aspekte (6.B.2)<br />

Die organische Fracht der abflusslosen Gruben wird entsprechend der IPCC-Methode<br />

ermittelt, indem die Einwohnerzahl mit der durchschnittlichen organischen Fracht pro<br />

Einwohner multipliziert wird, vergleiche Tabelle 85. Für die durchschnittliche organische<br />

Fracht wird 60 g BSB 5 pro Einwohner angenommen. Dabei handelt es sich einerseits um den<br />

IPCC Default Wert, andererseits wird dieser Wert aber auch für Deutschland angenommen.<br />

Tabelle 85: Organische Fracht des Abwassers in abflusslosen Gruben (<strong>1990</strong>-2001)<br />

Organische<br />

BSB 5 in t/a<br />

Fracht in <strong>1990</strong> 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />

Abflusslosen 180.334 172.452 164.569 156.687 148.804 140.922 105.409 69.896 34.383 31.062 27.740 24.419 21.097<br />

Gruben<br />

davon West 91.686 87.449 83.212 78.975 74.738 70.500<br />

davon Ost 88.653 85.009 81.366 77.722 74.078 70.435<br />

kursive Zahlen:<br />

inter- und extrapolierte Werte<br />

(DESTATIS, e; Berechnungen ÖKO-INSTITUT, 2004b)<br />

Die Methanemissionen aus abflusslosen Gruben werden entsprechend der IPCC Methode<br />

ermittelt. Es wird der IPCC Default Wert für das Methanbildungspotenzial sowie einen MCF<br />

von 0,5 für abflusslose Gruben angenommen. Der MCF für abflusslose Gruben wurde auf<br />

Basis von anderen Ländererfahrungen abgeschätzt (Faultanks in den USA, anaerob<br />

Seite 8-9 von 407 18/10/04

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