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Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

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Nationaler Inventarbericht Deutschland – 2004<br />

<strong>Umweltbundesamt</strong><br />

und die Höhe des EI (HC) sich umgekehrt proportional hierzu verhält, ist eine<br />

Durchschnittsbildung der Werte von 1992 und 2015 für einen aktuellen Berichtswert<br />

gerechtfertigt. Es wird deswegen ein EI (HC) von derzeit 1,65 g/kg für Kohlenwasserstoffe<br />

mit Methan angenommen.<br />

Allerdings ist hier neben den größeren Kohlenwasserstoffbruchstücken auch der Anteil der<br />

C1-Körper einbezogen. Falls es sich dabei um keine radikalische Spezies handelt und ein<br />

reiner Kohlenwasserstoff vorliegt, gehört zu dieser Gruppe auch Methan. Für die Ermittlung<br />

des Anteils an Methan müsste nun auf der Basis der durchschnittlichen Laststufe und<br />

anderer Faktoren auf Methan rückgerechnet werden, was aufgrund methodischer<br />

Schwierigkeiten kompliziert ist. Grundsätzlich liegt derzeit somit keine gesicherte<br />

wissenschaftliche Grundlage für eine Festlegung eines genauen EI (CH4) vor. Es muss<br />

allerdings darauf hingewiesen werden, dass im Rahmen des Europäischen Projektes<br />

PARTEMIS (Measurement and prediction of emissions of aerosols and gaseous precursors<br />

from gas turbine engines), das der Messung von Aerosolen und gasförmigen<br />

Vorläufersubstanzen aus Flugtriebwerken dient, auch chromatographische Untersuchungen<br />

der emittierten Kohlenwasserstoffspezies durchgeführt wurden, die auch Rückschlüsse auf<br />

den Emissionsfaktor von Methan erlauben. Die Ergebnisse werden in Kürze publiziert und<br />

erlauben dann möglicherweise die Angabe eines genaueren Wertes erlauben.<br />

Bereits Mitte der 90er Jahre wurden Werte aus der Messung von je einem Triebwerk von<br />

Pratt & Whitney (PW 305) und von Rolls Royce (RB211) veröffentlicht (Wiesen et al, 1994<br />

und 1996).<br />

Unter Berücksichtigung der vorliegenden Informationen ist von einem Emissionsfaktor von<br />

0,04 g/kg für Methan auszugehen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass Methan bereits in<br />

der oben genannten Angabe zu Kohlenwasserstoffen enthalten ist. Der mittlere EI für<br />

NMVOC muss deswegen mit 1,61 g/kg angegeben werden.<br />

Kohlenmonoxid entsteht durch die unvollständige Oxidation des Kohlenstoffs bei der<br />

Verbrennung von Kerosin. Während die erste Teilreaktion der Oxidation von Kohlenstoff zu<br />

Kohlenmonoxid schnell verläuft, ist die zweite Teilreaktion der Oxidation zu Kohlendioxid<br />

hinsichtlich der Gesamtreaktion geschwindigkeitsbestimmend. Ein Teil des Kohlenmonoxids<br />

wird bei der Verbrennung nicht vollständig umgesetzt.<br />

Von IPCC wird analog zu HC der durchschnittliche Emissionsfaktor für CO für vier<br />

verschiedene Jahre für alle Flugphasen (LTO und Reiseflug) angegeben (IPCC, 1999).<br />

Demnach betrug der Wert unter Berücksichtigung auch des militärischen Flugverkehrs 1976<br />

19,7 g/kg, 1984 15,2 g/kg und 1992 11,3 g/kg. Für 2015 wird von der NASA ein Wert von 7,1<br />

g/kg prognostiziert (IPCC, 1999). Da auch hier eine in etwa lineare kontinuierliche Abnahme<br />

zu erkennen ist, ist auch hier das Heranziehen des Mittels der Jahre 1992 und 2015 als<br />

aktueller EI (CO) gerechtfertigt. Es wird somit ein EI-Wert für CO von 9,2 g/kg<br />

angenommen.<br />

Da Kohlendioxid mengenmäßig die überragende Bedeutung bei den Emissionen hat, ist auf<br />

die Entwicklung eines möglichst genauen Emissionsfaktors Wert zu legen (DÖPELHEUER,<br />

<strong>2002</strong>). Die Grundlage für die Ermittlung des Emissionsfaktors für Kerosin bildet die<br />

durchschnittliche Zusammensetzung dieses Treibstoffs. Kerosin besteht zu etwa 35 Vol. %<br />

aus Alkanen, zu etwa 45 Vol. % aus Cycloalkanen, zu etwa 17 Vol. % aus Aromaten und<br />

schließlich zu 1 Vol. % aus Alkenen. Grundsätzlich gibt es starke regionale Unterschiede bei<br />

Seite 3-46 von 406 18/10/04

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