22.03.2014 Aufrufe

Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Nationaler Inventarbericht Deutschland – 2004<br />

<strong>Umweltbundesamt</strong><br />

Bei der Atmung, beim Abbau abgestorbener Pflanzenteile durch Tiere, Pilze und<br />

Mikroorganismen und bei der Verbrennung von Biomasse wird dieses CO 2 wieder frei. Diese<br />

Vorgänge sind somit Quellen für CO 2 . Der Kohlenstoff, der in dem bei der Holzernte dem<br />

Wald entzogenen Holz enthalten ist, wird über längere Zeiträume bei den verschiedenen Beund<br />

Verarbeitungsstufen des Nutzholzes und zum Teil erst nach Jahrzehnten oder gar<br />

Jahrhunderten, am Ende der Nutzungsdauer der erzeugten Produkte als CO 2 in die<br />

Atmosphäre entlassen.<br />

In der vom IPCC empfohlenen Methode zur Ermittlung der Nettoquelle oder – Senke aus der<br />

Waldbewirtschaftung wird vereinfachend angenommen, dass geerntetes Holz im Jahr der<br />

Holzernte vollständig in CO 2 übergeht. Nach diesem methodischen Ansatz, der auch in<br />

Deutschland angewendet wird, kann daher die Quellen- oder Senkenwirkung des Waldes<br />

aus einem Vergleich zwischen Zuwachs und Holzernte ermittelt werden. Dadurch wird<br />

methodenbedingt die Senkenfunktion des Waldes unterschätzt, da ein Teil des geernteten<br />

Holzes in dauerhafte Produkte (z.B. Möbel) übergeht und somit nicht im gleichen Jahr als<br />

CO 2 emittiert wird.<br />

Der Vergleich zwischen Zuwachs und Holzernte ergibt für Deutschland z.Z. eine Zunahme<br />

der im Wald gespeicherten Biomassevorräte, d.h. es wird mehr C in der Vegetation<br />

eingebunden als durch die Holzernte aus dem Wald entfernt (und freigesetzt) wird. Der<br />

deutsche Wald ist gegenwärtig eine Nettosenke für CO 2 .<br />

Tabelle 67:<br />

Jährliche CO 2 -Bindung im deutschen Wald<br />

Jahre Jährliche CO 2 -Bindung [Mio. t]<br />

<strong>1990</strong>-1994 33,69<br />

1995-1999 33,40<br />

2000-<strong>2002</strong> 25,40<br />

Bei der Waldbewirtschaftung fallen in bescheidenem Umfang auch Emissionen aus fossilen<br />

Energieträgern, wie z.B. aus dem Verbrauch von Treibstoffen für den Betrieb von<br />

Forstmaschinen an. Diese sind in Kapitel 3.1.13 berücksichtigt.<br />

Die in diesem Kapitel des <strong>Treibhausgasinventar</strong>s benötigten Aktivitätsdaten sind die<br />

Waldfläche, der durchschnittliche jährliche Biomassezuwachs in t Trockenmasse je Hektar<br />

sowie die jährliche Holzernte in Kilotonnen (kt) Trockenmasse.<br />

7.1.2 Methodische Aspekte (5.A)<br />

Die Angaben zur Waldfläche stammen aus der Bundeswaldinventur (BWI I) für die alten<br />

Bundesländer (BML, 1992) und dem Datenspeicher Waldfonds für die neuen Bundesländer<br />

(BML, 1994) und beziehen sich auf den Stand um <strong>1990</strong>. Seither eingetretene<br />

Flächenänderungen durch Umwandlung von Wald in eine andere Nutzungsart und<br />

Erstaufforstung sind nicht berücksichtigt. Die Waldfläche Deutschlands beträgt<br />

10,74 Mio. ha. Hiervon sind 10,4 Mio. ha Holzbodenfläche, das ist der Teil der Waldfläche,<br />

der mit Forstpflanzen bestockt ist und der Holzproduktion dient. Der Rest entfällt auf sog.<br />

„Nichtholzboden“, hierzu gehören z.B. Waldwege, Waldwiesen, Holzlagerplätze,<br />

Leitungsschneisen oder im Wald liegende Erholungseinrichtungen.<br />

Die Holzbodenfläche wird weiter unterteilt in Wirtschaftswald und „unproduktive Waldfläche“.<br />

Letzteres sind Flächen, mit einem jährlichen Holzzuwachs von weniger als 1 m 3 /ha; dazu<br />

gehören z.B. Latschen- und Grünerlenfelder im Gebirge, Strauchflächen und sonstige gering<br />

bestockte oder wenig produktive Waldflächen. Bei der BWI I wurden in den alten<br />

Seite 7-2 von 407 18/10/04

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!