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Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

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Nationaler Inventarbericht Deutschland – 2004<br />

<strong>Umweltbundesamt</strong><br />

der Zusammensetzung. Werden die Kettenlängen der Kohlenwasserstoffe betrachtet, so<br />

dominiert mengenmäßig die Fraktion mit 11 bis 12 Kohlenstoffatomen. Werden weiterhin der<br />

durchschnittliche Wasserstoffanteil des Kerosins und die durchschnittliche Molmasse von<br />

176 kg/mol berücksichtigt, lässt sich Kerosin vereinfacht durch die Summenformel C 12 H 23<br />

beschreiben. Bei einer vollständigen Verbrennung entstehen aus einem kg Kerosin somit<br />

rein stöchiometrisch 1,24 kg Wasser und 3,15 kg Kohlendioxid. Der durchschnittliche<br />

Emissionsfaktor für Kohlendioxid für Kerosin ist somit mit 3.150 g/kg anzugeben.<br />

Dieser Wert ist auch durch zahlreiche Publikationen abgesichert (u.a. IPCC, 1999).<br />

Distickstoffoxid ist ebenfalls ein Produkt der Oxidation von Stickstoff in der Brennkammer,<br />

das in Spuren entstehen kann. Die Datenlage ist grundsätzlich schlecht. Die Substanz wurde<br />

ebenfalls im Projekt PARTEMIS gemessen, dessen Ergebnisse aber derzeit noch nicht<br />

publiziert sind. Wie bereits zu Methan ausgeführt, wurden bereits Mitte der 90er Jahre<br />

Ergebnisse zu Lachgas und Methan aus der Untersuchung je eines Triebwerk von Pratt &<br />

Whitney (PW 305) und von Rolls Royce (RB211), die unter verschiedenen Flugbedingungen<br />

gemessen und mit Hilfe von Infrarotspektroskopie gemessen wurden, publiziert (Wiesen et<br />

al, 1994 und 1996). Diese Untersuchungen ergaben für N 2 O einen durchschnittlichen<br />

Emissionsfaktor von 0,15 g/kg. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass mehr N 2 O als<br />

Ammoniak in der Brennkammer entsteht, da es sich um ein Produkt mit einer mittleren<br />

Oxidationsstufe handelt. Derzeit wird mit einem Faktor von 0,1 g/kg gerechnet. Im Rahmen<br />

von TREMOD wird ein Wert von 0,32 g/kg verwendet. Insgesamt erscheint ein Wert von<br />

0,15 g/kg, wie er in den obigen Publikationen genannt wurde, plausibel.<br />

Die bisher verwendete Aufteilung zur Bestimmung des Anteils des nationalen Flugverkehrs<br />

an den Gesamtemissionen (DESTATIS, <strong>2002</strong>c) basierte auf einer pauschalen Zuweisung<br />

von 80 % der ermittelten Gesamtemissionen zum internationalen Flugverkehr. Diese<br />

Aufteilung basiert auf der Untersuchung, die der TÜV im Auftrag des UBA durchgeführt hatte<br />

(UBA, 1989). Inzwischen hat sich der Flugverkehr zunehmend internationalisiert, so dass der<br />

nationale Anteil relativ kleiner geworden ist.<br />

Grundlage für die Aufteilung muss die Definition der IPCC-Richtlinien für die Erstellung der<br />

nationalen Emissionsinventare sein. Demnach fallen unter den nationalen Flugverkehr all<br />

jene Flugbewegungen von Passagieren und Fracht mit Start und Ende des Fluges auf<br />

nationalem Gebiet. Der internationale Flugverkehr umfasst den gesamten Zivilflugverkehr,<br />

der vom Ausland kommt oder das nationale Gebiet verlässt.<br />

Auf Basis der <strong>2002</strong> insgesamt transportierten Passagiere auf deutschen Flughäfen, die eine<br />

Destination im Inland hatten, machte der nationale Flugverkehr 11,9 % aus. Insgesamt<br />

wurden 114 Mio. Passagiere befördert, von denen 13,6 Mio. unter die Kategorie<br />

Inlandsflugverkehr fallen. Werden allerdings die Umsteiger hinzugerechnet, so flogen <strong>2002</strong><br />

insgesamt 19,8 Mio. Passagiere auf innerdeutschen Strecken, wodurch sich ein Anteil von<br />

17,4 % ergibt. Gemäß den Definitionen des IPCC müssen Umsteiger grundsätzlich<br />

berücksichtigt werden. Beim Frachtverkehr entfielen 2,1 Mio. auf den internationalen<br />

Flugverkehr von insgesamt 2,2 Mio. t in <strong>2002</strong> transportierten Frachten. Der nationale Anteil<br />

betrug somit 4,5 %.<br />

Werden Flugbewegungen betrachtet, so wurden <strong>2002</strong> in Deutschland 1,45 Mio.<br />

Bewegungen registriert, von denen 0,339 Mio. innerdeutsche Ziele hatte. Dies entspricht<br />

einem Anteil von 23,4 %.<br />

Seite 3-47 von 406 18/10/04

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