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Deutsches Treibhausgasinventar 1990 - 2002 - Umweltbundesamt

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Nationaler Inventarbericht Deutschland – 2004<br />

<strong>Umweltbundesamt</strong><br />

Bislang wurde in Deutschland die Default-Methode zur Ermittlung der Methanemissionen von<br />

Deponien genutzt. Diese Methode ist aus mehreren Gründen für die Bestimmung der<br />

Emissionen in Deutschland unzureichend:<br />

<br />

<br />

IPCC Good Practice Guidance gibt vor, dass die First Order Decay Methode<br />

angewandt werden sollte, wenn die Quellgruppe 6A eine Hauptquellgruppe darstellt.<br />

Derzeit ist in Deutschland diese Quellgruppe hinsichtlich der Emissionshöhe und dem<br />

Trend eine Hauptquellgruppe.<br />

Die Default Methode führt insbesondere dann zu einer Unterschätzung der<br />

Emissionen, wenn die deponierten Abfallmengen rückläufig sind, was in Deutschland<br />

der Fall ist. Diese Problematik verschärft sich in Deutschland insbesondere nach<br />

Ablauf der Übergangsfristen der Abfallablagerungsverordung zum 1. Juni 2005. Ab<br />

diesem Zeitpunkt ist keine Deponierung von Abfällen zugelassen, die einen<br />

Glühverlust von größer 5 Gew.- % besitzen. 147 Mit anderen Worten eine Deponierung<br />

von Abfällen mit signifikanter Methanbildung ist zukünftig nicht mehr möglich. Dies<br />

führt letztendlich dazu, dass durch die Bestimmung mittels der Default-Methode ab<br />

2005 kaum mehr Methanemissionen berechnet und berichtet würden. Wenn man<br />

jedoch den tatsächlichen zeitlichen Verlauf der Methanbildung näher betrachtet, dann<br />

stellt sich heraus, dass die Deponien noch über Jahre hinweg Methan emittieren, wie<br />

es durch den kinetischen Ansatz der FOD-Methode abgebildet wird.<br />

Daher wurden die CH 4 -Emissionen im folgenden mit der FOD-Methode (Tier 2) berechnet.<br />

Im Folgenden wird die FOD-Methode zur Bestimmung der Methanerzeugung auf Deponien<br />

und die verwendeten Parameter näher erläutert. Die FOD-Methode wird nach Gleichung 1<br />

berechnet: 148<br />

CH<br />

4<br />

erzeugt im Jahr t ( Gg / Jahr)<br />

<br />

<br />

mit : L0<br />

( GgCH<br />

4<br />

/ kgAbfall)<br />

MCF DOC DOC<br />

für x erstes Jahr bis t<br />

wobei:<br />

t = Inventarjahr<br />

x<br />

<br />

[( A<br />

k MSW ( x)<br />

MSW ( x)<br />

L ( x)<br />

e<br />

F<br />

T<br />

F 16/12<br />

F<br />

0<br />

k ( t x)<br />

x = Jahr, ab welchem die Betrachtung beginnt und Mengendaten erfasst wurden<br />

MSW T (x) =Gesamtmenge Siedlungsabfall<br />

MSW F (x) = Anteil des deponierten Siedlungsabfalls<br />

A = (1-e -k )/k = Normalisierungsfaktor, der die Summe korrigiert<br />

k = konstante Methanerzeugungsrate (1/Jahr)<br />

L 0 = Methanerzeugungspotential<br />

MCF (x) = Methankorrekturfaktor für das Jahr x<br />

DOC (x) = abbaubarer organischer Kohlenstoff im Jahr x (Anteil)<br />

DOC F = Anteil des in Deponiegas umgewandelten DOC<br />

F = Anteil des CH 4 am Deponiegas<br />

]<br />

147 Ab 2005: Deponieklasse I: keine nennenswerte Gasbildung; Deponieklasse II: geringe Gasbildung mit Ausnahme der<br />

mechanisch-biologischen Anlagen, von denen aber bislang nur wenige Deponien in Betrieb sind (Teilbericht Abfall/Abwasser F+<br />

E 299 42 245).<br />

148 Eine ausführliche Beschreibung der FOD-Methode und ihrer Parameter ist zu finden in den Revised 1996 IPCC Guidelines<br />

for National Greenhouse Gas Inventories im Greenhouse Gas Inventory Reference Manual, kurz: IPCC Guidelines, (IPCC et al<br />

1997) sowie in den IPCC Good Practice Guidance and Uncertainty Management in National Greenhouse Gas Inventories, kurz:<br />

Good Practice Guidance, (IPCC 2001).<br />

Seite 8-2 von 407 18/10/04

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