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Die neuen Alten - bürgerstiftung lebensraum aachen

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Andererseits fördern hohe Anforderungen den Aufbau geistiger Reserven, die die<br />

Entwicklung im Alter positiv beeinflussen können. So beruhen die Lernfähigkeit, also<br />

die Plastizität des Gehirns, bei Erwachsenen auf Anstrengung. Solch ein Polster<br />

kann man sich schon in jungen Jahren schaffen, aber auch noch im Alter.<br />

Auch Medikamente können als Nebenwirkung das Sterberisiko erhöhen, das heißt<br />

dass die Menschen eher sterben. Bekannt geworden sind hier die Schlafmittel. 2012<br />

ist festgestellt worden, dass Schlaftabletten in der Nebenwirkung die Lebenszeit verkürzen.<br />

Zu diesen Schlafmitteln gehören ganz bekannte Medikamente. Vor der Einnahme<br />

sollte man sich beim Apotheker erkundigen. Zum Altern gibt es zahlreiche<br />

Meinungen bekannter Menschen. Anführen möchte hier zwei. Ingmar Bergmann<br />

sagt:<br />

„Älter werden ist wie einen Berg steigen, je höher man kommt, umso mehr<br />

Kräfte sind verbraucht, aber umso weiter sieht man.“<br />

Jakob Grimm sagt:<br />

„<strong>Die</strong> Natur verfährt im Alter nicht böse mit den Menschen. Sinnenlust verschwindet,<br />

(aber) Verfeinerung setzt ein, Kräfte lassen nach, (aber) das Gefühl<br />

für Gesundheit steigt…die blitzende Schönheit der Jugend verschwindet, (aber)<br />

die Gesichtszüge veredeln sich.“<br />

Völlige Ruhe ist der Tod<br />

Auf meinen Spaziergängen mit meiner mit einem starken Jagdtrieb versehenen<br />

Schäferhündin stelle ich fest, dass ihr Interesse nur der Jagd gilt, jedoch nicht der<br />

Beute selbst! Ist die Beute nicht mehr beweglich, ist bei ihr kein Interesse für dieses<br />

Tier mehr vorhanden. Ich frage mich, ist es beim Menschen auch so? Wir suchen<br />

niemals die Dinge, sondern das Suchen nach ihnen. Bei einem Fernsehkrimi ist die<br />

Verfolgungsjagd interessant, während ruhige Szenen ohne Spannung nichts taugen,<br />

ebenfalls Szenen mit hoffnungslosem Elend, großer Härte usw. <strong>Die</strong> Menschen sind<br />

unfähig, in Ruhe allein in ihrem Zimmer bleiben zu können. Einem Menschen raten,<br />

er soll in Ruhe und Frieden leben, heißt, ihm den Rat zu erteilen, er soll einen völlig<br />

glücklichen Zustand haben, über den er nachdenken könnte, ohne dass ihm diese<br />

Situation missfällt. Das hieße jedoch, die Natur des Menschen zu verkennen.<br />

Nichts ist dem Menschen unerträglicher als völlige Untätigkeit, ohne Leidenschaft,<br />

ohne Beruf, ohne eine Aufgabe, ohne Zerstreuung. Weil er dann seine Nichtigkeit,<br />

seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht und seine Leere verspürt. Unsere Natur ist die<br />

Bewegung, völlige Ruhe ist der Tod. Das drücken auch die Sprichwörter aus:<br />

Und<br />

„Leben ist das, was man tut, wenn man auf die Erfüllung seiner Träume wartet.“<br />

„Der Weg ist das Ziel“.<br />

Doch am Ende des Weges, wenn man das Ziel erreicht hat, wird man den Weg vermissen?<br />

Prof. <strong>Die</strong>ter H. K. Starke<br />

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