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Die neuen Alten - bürgerstiftung lebensraum aachen

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Interessant ist auch, wie der französische Psychologe und Philosoph Michel Onfray<br />

(geb. 1959) die Psychoanalyse sieht:<br />

„<strong>Die</strong> Psychoanalyse ist die Autobiographie eines Mannes, der eine ganze Welt<br />

erfindet, um mit seinen Hirngespinsten leben zu können – genau wie jeder beliebige<br />

andere Philosoph.!<br />

Schlusswort vom Psychiater Manfred Lütz:<br />

„Vor allem aber sollte man sich nicht dauernd mit seiner Psyche befassen. Dafür<br />

ist sie nicht gebaut. Und auch nicht mit seinem Psychiater, den sollte man<br />

am besten irgendwann vergessen. Lösungsorientierung bedeutet nämlich<br />

auch, dass der Patient sich von seinem Psychiater löst, der ja doch nicht mehr<br />

getan hat, als auf geschickte Weise dem Patienten wieder Zugang zu den eigenen<br />

Kräften zu verschafften – mit denen er seine Probleme und seine Therapiebeziehungen<br />

lösen kann. Ein Psychiater, der Dankesbriefe von seinen<br />

Patienten erwartet, hat etwas Wichtiges an seiner dienenden Aufgabe nicht<br />

verstanden. Wenn er sie dennoch bekommt, sollte er sich freilich nicht allzu<br />

sehr grämen. Psychiatrie und Psychotherapie liefern bloß nützliche Methoden,<br />

um zeitweilige Störungen zu lindern oder zu beseitigen. Das ist ein höchst begrenztes<br />

Geschäft. Wege zum Glück haben die Psychowissenschaften nicht<br />

im Angebot. Wenn man die Menschen landesweit in Ratgebern und Illustrierten<br />

mit einem ununterbrochenen Psychogemurmel berieselt, dann besteht die<br />

Gefahr, dass irgendwann auch auf diesem Gebiet das eintritt was Aldous Huxley<br />

der ganzen Medizin warnend voraussagte:<br />

„<strong>Die</strong> Medizin ist weit fortgeschritten, dass niemand mehr gesund ist.“<br />

Was ist Demenz?<br />

Der Psychiater Manfred Lütz schreibt:<br />

„Demenz ist die irgendwann im Leben eintretende hirnorganisch bedingte Einschränkung<br />

vor allem der intellektuellen Fähigkeiten, aber auch von Aufmerksamkeit,<br />

Konzentration, Auffassung, Merkfähigkeit und Gedächtnis, sowie zeitlicher,<br />

örtlicher und situativer Orientierung. So werden im Laufe einer in der<br />

Regel fortschreitenden Entwicklung die Intelligenzleistungen immer mehr eingeschränkt,<br />

was den Kern der Erkrankung ausmacht.“<br />

Zu den Krankheiten, die das Gehirn schädigen gehören die Chorea Huntington<br />

(Veitstanz), das Korsakow Syndrom, Parkinson (Schüttellähmung), Morbus Pick,<br />

Demenzerscheinungen, die auf einen zu hohen Druck im Gehirn zurückzuführen<br />

sind, die Alzheimer Erkrankung und die vaskuläre Demenz, eine gefäßbedingte Demenz.<br />

Während es sich bei der Alzheimer Erkrankung um einen weitgehend kontinuierlichen<br />

Prozess handelt, läuft die Entwicklung der vaskulären Demenz schubweise.<br />

Ursachen dafür sind Schädigungen der Gehirngefäße. Es entstehen kleine Schlaganfälle,<br />

die in bestimmten Bereichen des Gehirns die Blutzufuhr plötzlich unterbinden.<br />

Im Computertomogramm sieht man zahlreiche kleine Löcher. In diesen ist das<br />

Gehirn zerstört und die Funktionen, die an diesen Stellen vom Gehirn ausgeführt<br />

wurden unterbleiben. Der Patient bemerkt eine solche sprunghafte Entwicklung eher,<br />

als eine kontinuierliche, wie bei der Alzheimer-Erkrankung. In beiden Fällen führt diese<br />

Entwicklung zum Tod.<br />

Prof. <strong>Die</strong>ter H. K. Starke<br />

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