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Die neuen Alten - bürgerstiftung lebensraum aachen

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<strong>Die</strong> Einsamkeit im Alter ist meistens etwas Ungesundes und das Leben Verkürzendes.<br />

Sie erhöht die Unbeweglichkeit. Gerade viel Bewegung ist sehr wichtig für die<br />

Gesundherhaltung im Alter, besonders auch für das Gehirn. Der fehlende Gesprächskontakt<br />

zu anderen und zum Beispiel auch zu jüngeren Menschen, fördert<br />

die Fähigkeit sich einerseits verständlich mit Worten auszudrücken und andererseits<br />

andere Menschen selbst zu verstehen oder nur allein zuzuhören. Dazu kommt eine<br />

Schwerhörigkeit, die es vermindert alles zu verstehen, was andere Menschen sagen.<br />

Wenn in einem Kreis über irgendeine Bemerkung alle Lachen und der alte Mensch<br />

nicht, weil er dies nicht verstanden hat, wirkt sich dies nachteilig aus für das Interesse<br />

der anderen am alten Menschen und für einen selbst. Zusätzlich nimmt der<br />

Geist des alten Menschen ab, weil dieser nicht mehr so oft benötigt und daher nicht<br />

trainiert wird. Der alte Mensch fühlt sich von der Gesellschaft nicht verstanden und<br />

sich verlassen, er zieht sich immer weiter zurück, was oft auf eine Altersdepression<br />

infolge der Alterseinsamkeit hinausläuft, denn Einsamkeit begünstigt die Entstehung<br />

von psychischen Symptomen, vor allem Depression und negativer Stress. Aber auch<br />

bei Demenz spielt die seelische Gesundheit eine Schlüsselrolle, wie Sophie Rosentreter<br />

meint. Das wiederum geht einher mit Entstehung von Krankheiten oder auch<br />

Mangelernährung, was eine verkürzte Lebensspanne zur Folge hat.<br />

Gegen diese Alterseinsamkeit kann man viel tun, denn Alterseinsamkeit ist kein<br />

Schicksalsschlag, auf den man nur resignieren kann.<br />

‣ Man sollte rechzeitig seinen Freundeskreis durch jüngere Menschen erweitern;<br />

‣ zu Veranstaltungen aller Art gehen und nicht die Tage und Abende durch „blödsinniges“<br />

Fernsehen totschlagen.<br />

‣ durch eine ehrenamtliche Tätigkeit wieder eine Beschäftigung suchen, die einerseits<br />

den Kontakt zu anderen Menschen pflegt und andererseits zeigt, dass man<br />

noch gebraucht wird und wichtig ist für die Gesellschaft;<br />

‣ man sollte sich zum Beispiel einen Hund anschaffen, mit dem man regelmäßig<br />

Gassi gehen muss (gut für die Bewegung) und zu dem man auch sprechen kann<br />

(belebt den Geist und das Gemüt). Medizinische Forschung hat ergeben, dass<br />

Streicheln eines Hundes (oder einer Katze) den Cholesterinspiegel und den Blutdruck<br />

senken, außerdem bringt ein Hund neue (Hunde)Freunde;<br />

‣ man sollte durch Brief-, Telefon- und/oder Emailkontakt über Internet die Freundschaft<br />

zu anderen, zu den Kindern oder Enkelkindern, aufrechterhalten (es fördert<br />

den Geisteskontakt);<br />

‣ man könnte in einen Verein eintreten, einen Spielclub mit anderen alten, und<br />

auch jüngeren, Menschen gründen und Strategie- und Denkspiele durchführen<br />

und sogar Meisterschaften veranstalten, bei einer Bürgerstiftung mitmachen oder<br />

zu einer Selbsthilfegruppe gehen, oder eine ehrenamtliche Tätigkeit beginnen;<br />

‣ zu eigensportlichen und eigengymnastischen Veranstaltungen (Erhöhung der Fitness)<br />

gehen.<br />

‣ Eine Psychotherapie beginnen, denn Psychotherapien wirken bei alten Menschen<br />

genauso gut wie bei jüngeren. Geeignet wäre die klassische Verhaltenstherapie.<br />

Besonders angegangen werden Vorstellungen wie: „Ich muss immer alles perfekt<br />

machen“ und: „Im Alter soll man nichts mehr vom Leben erwarten“. Ziel einer solchen<br />

Therapie sollten sein: Förderung der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung,<br />

Verbesserung sozialer Fähigkeiten, stärkere Berücksichtigung des Körpers<br />

in Bezug auf kognitive Gesundheit, Akzeptanz des gelebten Lebens, Verarbeitung<br />

Prof. <strong>Die</strong>ter H. K. Starke<br />

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