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Die neuen Alten - bürgerstiftung lebensraum aachen

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gen auf Grund einer Patientenverfügung ab. Eugen Brysch in Aachener Zeitung vom<br />

25. Juni 2010:<br />

„Solche Wild-West-Methoden dürfen wir nicht zulassen. Patienten im Wachkoma<br />

sind keine Sterbenden“.<br />

Und am 26. Januar 2011 in der Aachener Zeitung:<br />

„Töten und Sterbebegleitung kann nicht das Gleiche sein.“<br />

Der Bundesgerichtshof (2010) hat jedoch das Selbstbestimmungsrecht des Bürgers<br />

inform der Patientenverfügung, indem seine Wertvorstellung und sein Wille festgelegt<br />

sind, gestärkt, so dass zum Beispiel Magensonden gegen den Wunsch eines Todkranken<br />

nicht mehr zulässig sind, das heißt die Deutsche Hospiz-Stiftung kann ihre<br />

Ansicht in dieser Hinsicht nicht mehr aufrecht erhalten. Um dem Wunsch des Todkranken<br />

entgegenzukommen, dürfen Ärzte und Angehörige aktiv handeln und zum<br />

Beispiel lebenserhaltende Maßnahmen abschalten. <strong>Die</strong> Vorsitzende BGH-Richterin<br />

sagte:<br />

„<strong>Die</strong> künstliche Ernährung gegen den Willen der Todkranken sei ein „rechtswidriger<br />

Angriff auf das Selbstbestimmungsrecht und die körperliche Unversehrtheit!“<br />

Und weiter:<br />

„Ein zulässiger Behandlungsabbruch kann nicht nur durch Unterlassen, sondern<br />

auch durch aktives Tun vorgenommen werden.“<br />

Das heißt: Das Beenden einer Beatmung oder künstlichen Ernährung ist nicht strafbar,<br />

denn es ist keine aktive Sterbehilfe! Nach deutschem Recht sind zwei Punkte<br />

entscheidend:<br />

‣ Der Arzt muss entscheiden, ob er noch eine Rechtfertigung dafür hat, dem – zum<br />

Beispiel Koma - Patienten mit Maschine am Sterben zu hindern;<br />

‣ Entscheidet der Patient in seiner Patientenverfügung, ganz egal, wann diese unterschrieben<br />

wurde.<br />

Chefarzt am Urbankrankenhaus in Berlin, Michael de Ridder, fordert (2010) eine<br />

neue Sterbekultur durch<br />

„Nachdenken über unsere Sterblichkeit und Annahme des Sterbens in einer<br />

Zeit des >forever youngOptimierung< des gesunden Menschen zuwendet....<br />

Nicht nur der Sterbenskranke, auch die Medizin muss lernen >loslassen<<br />

wenn sinnvolle Lebenserhaltung zur Qualvollen Sterbeverzögerung wird.“<br />

Der Philosoph Karl Jaspers sagt:<br />

„<strong>Die</strong> Selbstauslöschung eines Menschen kann in auswegloser Krankheit die<br />

einzig noch verbliebene Möglichkeit sein, die Integrität seiner Persönlichkeit zu<br />

wahren.“<br />

In der altgriechischen Medizin, der Hippokratischen Medizin, gab es das Wort:<br />

„Was das Wort nicht heilt, das heilt das Kraut; was Kräuter nicht heilen, heilt<br />

das Messer; was das Messer nicht heilt, heilt der Tod.“<br />

Prof. <strong>Die</strong>ter H. K. Starke<br />

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