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Die neuen Alten - bürgerstiftung lebensraum aachen

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Klaus Dörner erläutert nach dem Demenz-Forscher Peter Whitehouse, dass Demenz<br />

eher ein Schicksal sei und weniger eine Krankheit, weil die Demenz lediglich eine der<br />

möglichen Varianten des Schicksals aller Menschen sei, in irgendeiner Form zu altern.<br />

Er schreibt:<br />

„…wir.. die Demenz nur als Normalvariante menschlichen Alterns anzusehen<br />

haben.“<br />

<strong>Die</strong> medizinische Ursache für Alzheimer<br />

<strong>Die</strong> medizinische Forschung kennt immer noch nicht genau die Ursache für die Alzheimer-Krankheit<br />

obwohl die Forschung schon über 25 Jahre läuft. Zurzeit (2012)<br />

forschung etwa 10 000 Wissenschaftler auf diesem Gebiet. Man kennt auch heute<br />

noch kaum Risikofaktoren. Vermutet als Ursachen werden: Schwerer Alkoholmissbrauch,<br />

Rauchen, chronischer Stress, Gehirnverletzungen und Schlaganfälle aber<br />

auch Vererbung. Ein gewisser Ansatz für vorbeugende Verhaltensweisen ist in letzter<br />

Zeit (2009) durch verstärkte Bewegung im mittleren Alter von US-amerikanischen<br />

Forschern erkannt worden. Nach dieser Hypothese soll man Alzheimer oder Parkinson<br />

vorbeugen können. In Deutschland gibt es 2012 bereits 1,3 Millionen Demenzkranke.<br />

Der Professor für Psychogerontologie der Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

Wolf <strong>Die</strong>ter Oswald, meint:<br />

„Wir gehen davon aus, dass jeder Alzheimer in sich trägt, die Krankheit aber<br />

unterschiedlich früh ausbricht.“<br />

Bei Medizinern kursiert der Slogan (2009):<br />

„Jeder Mensch stirb an Alzheimer-Krankheit (eigentlich an den Folgen dieser<br />

Krankheit) es sei denn, er stirbt vorher an einer anderen Krankheit.“<br />

Der US-amerikanische Professor für Neurowissenschaften, Michael S. Gazzaniga,<br />

schreibt:<br />

„Demenz ist möglicherweise einfach eine Folge davon, dass unser Gehirn<br />

heute länger lebt, als ursprünglich geplant war. Wenn wir seine kognitive Lebensdauer<br />

mit Hilfe der Stammzellenforschung verlängern und erweitern können,<br />

sollten wir das tun.“<br />

Der Leiter des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE),<br />

Professor Pierluigi Nicotera, schreibt:<br />

„Das Beste, was man also tun kann, ist lebenslang seine Kalorienaufnahme<br />

einzuschränken und kontinuierlich geistig fit zu bleiben durch lebenslanges<br />

Lernen, Musizieren oder ähnliches, das ist mein einziger Rat.“<br />

Es ist bei älteren Menschen oft schwer zwischen Alzheimer und Depression zu unterscheiden,<br />

weil die Symptome ähnlich erscheinen. Bei einer Pseudodemenz – eine<br />

Depression, die wie eine Demenz erscheint – kann ein Mensch dement wirken, ohne<br />

es zu sein. Das ist ein großer Unterschied, denn die Diagnose Alzheimer führt zu<br />

einer Reihe von Konsequenzen für die betroffene Familie und möglicherweise <strong>neuen</strong><br />

Medikamentenverordnungen für den Patienten, während die Diagnose einer Depression<br />

eine Behandlung mit Antidepressiva und eine Psychotherapie nach sicht zieht.<br />

Prof. <strong>Die</strong>ter H. K. Starke<br />

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