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Die neuen Alten - bürgerstiftung lebensraum aachen

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Der Psychotherapeut versteht unter Depression (neurotische Depression) generell<br />

ein Mangel an Liebe und schreibt:<br />

„Das Wesen dieser Störung besteht in einem Mangel an positiver emotionaler<br />

Energie.“<br />

<strong>Die</strong> Ursachen für Depressionen sind grundsätzlich Probleme in der zwischenmenschlichen<br />

Beziehung. Zum Beispiel Konflikte in der Partnerschaft, Trennung,<br />

Scheidung, oder der Tod eines nahe stehenden Menschen. Aber auch Probleme wie<br />

Überforderung, Kränkung, Mobbing im beruflichen Umfeld. Depressionen belehren<br />

uns:<br />

„Jeder Mensch braucht Quellen positiver Energie“<br />

Das können sein alle Dinge, die wir gut können, die uns Spaß machen und nach<br />

stressigen Situationen entspannen d. h. sie nehmen uns so gefangen, dass wir dabei<br />

alles vergessen und natürlich auch die stressige Situation.<br />

Interessant ist, dass statistisch nur jeder Siebente mit diesen Problemen Behafteter<br />

an einer Depression erkrankt. Wichtig ist dabei, wie die eigene Seele eine solche<br />

Trennung zum Beispiel empfunden hat. Wurde die Trennung als Verlust und verzweifelte<br />

Hilflosigkeit in einer sehr frühen Lebensphase – Baby, Kleinkind - angesehen<br />

und in dieser Weise als Erfahrung gespeichert, wird in jeder späteren, <strong>neuen</strong><br />

Situation der Trennung, die als nicht beherrschbare Erfahrung gespeichert ist, das<br />

Gehirn mit einer Alarmreaktion reagieren, also mit einer Depression.<br />

Bei der Depression handelt es sich um eine besondere Form einer Stresserkrankung,<br />

da vor Beginn der Depression regelmäßige Belastungsfaktoren auftraten, wie sie<br />

auch beim Stress zu beobachten sind. Bei einem Teil der Patienten, die eine erste<br />

Depression erlitten haben, gibt es in zwei bis fünf Jahren weitere Depressionen, für<br />

deren Auslösung weit geringere (bis gar keine!) Belastungsfaktoren nötig sind. Wer<br />

sich viel bewegt und meditiert baut Stress ab, der scheint wiederum den Alterungsprozess<br />

zu beschleunigen.<br />

<strong>Die</strong> Leitsymptome einer Depression nach Edmund C. Bourne sind:<br />

‣ Müdigkeit und Energiemangel<br />

‣ Ständige Selbstvorwürfe, Gefühle der Wertlosigkeit,<br />

‣ Verlust an Interesse oder Freude an bisherigen Aktivitäten,<br />

‣ Konzentrationsprobleme,<br />

‣ Verminderter Appetit,<br />

‣ Schlafstörungen und<br />

‣ Selbstmordgedanken.<br />

Haben Sie drei oder mehr der oben genannten Symptome, sollten Sie einen Facharzt<br />

aufsuchen, der Sie an eine/n Psychotherapeuten/in zur Verhaltenstherapie vermittelt.<br />

Bei einer Depression setzt man zunächst Psychopharmaka ein, um den Patienten<br />

überhaupt erst in die Lage zu versetzen, ein Psychotherapie durchführen zu können.<br />

Jedoch verändern solche Psychopharmaka nicht die Problemlöse-Fähigkeit. Sie lassen<br />

die Defizite, die aus bisherigen Erfahrungen in zwischenmenschlichen Beziehungen<br />

angesammelt haben und in Nervenzell-Netzwerken gespeichert sind, denn<br />

Erfahrungen existieren als wortlose Blaupausen für das Gefühlsleben, weitgehend<br />

Prof. <strong>Die</strong>ter H. K. Starke<br />

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