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Die neuen Alten - bürgerstiftung lebensraum aachen

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Der Computer dagegen erlaubt kein spontanes Ordnen seiner Bits. Computer können<br />

Bits selbständig schalten, aber nicht ordnen. Deshalb können Computer nicht<br />

denken, sie können es nicht einmal versuchen. Auch wenn man zukünftig äußerst<br />

komplizierte Programme für Computer entwickelt, ergibt sich immer noch kein Denken.<br />

Weil sich auch dann noch kein Prozess findet, welcher den Speicher des Computers<br />

zu ordnen beginnen könnte. Denken kann man nicht programmieren, es muss<br />

spontan geschehen.<br />

Wenn man die Frage stellt, was bewirkt das altern des Gehirns, dann trifft man auf<br />

zwei aktuelle Hypothesen:<br />

‣ <strong>Die</strong> Fehlertheorie; Fehler in unseren Genen summieren sich mit der Zeit, Schäden<br />

an unseren Zellen und weitere schädliche Wirkungen verursachen in ihrer<br />

Gesamtheit den Alterungsprozess;<br />

‣ <strong>Die</strong> Programmierungstheorie; in den Genen ist festgelegt, dass wir nur ein bestimmtes<br />

Alter erreichen. Gene spielen eine große Rolle im Alterungsprozess und<br />

können durch Sport, Gripsgymnastik, Gedächtnistraining usw. wenig beeinflusst<br />

werden.<br />

Der US-amerikanische Professor für Neurowissenschaften, Michael S. Gazzaniga,<br />

schreibt:<br />

„Der grobe Entwurf unseres Lebens ist von unseren Genen vorgegeben, und<br />

auch wenn wir das Beste aus unserem genetischen Schicksal machen können<br />

- ändern können wir es nicht. Den Menschen dabei zu helfen, bis zum Augenblick<br />

ihres Todes so gesund wie möglich zu bleiben, ist das wahre Ziel der Altersforschung..“<br />

Krankheiten des Gehirns<br />

Im vorigen Jahrhundert teilte man die psychiatrischen Krankheiten in zwei Gruppen<br />

ein: organische und funktionale Geisteskrankheiten. Zu den organischen Krankheiten<br />

zählte man zum Beispiel die Alzheimer- und Huntington-Krankheit sowie den chronischen<br />

Alkoholismus. Zu den funktionalen Krankheiten zählten Schizophrenie, die<br />

verschiedenen Formen der Depression und Angstzustände, also Erkrankungen, bei<br />

denen sich keine anatomischen Veränderungen des Gehirns nachweisen ließen.<br />

Heute ist das Grundkonzept der Neurologie (Eric Kandel), dass alle geistigen Prozesse<br />

biologischer Natur sind, weil sie alle von Molekülen und Abläufen in den Zellen<br />

abhängen. Deshalb muss jede Störung oder Veränderung dieser Abläufe einen biologischen<br />

Hintergrund haben.<br />

Schlaganfälle, Tumore und Gehirnverfallserkrankungen erzeugen eindeutig erkennbare<br />

Gehirn-Strukturschäden. <strong>Die</strong> Parkinson-Krankheit ist eine Erkrankung der<br />

schwarzen Gehirnsubstanz. Außerdem konnte festgestellt werden, dass die frühausbrechende<br />

Form der Alzheimer-Krankheit vererbt wird, das heißt, dass jede dieser<br />

Krankheiten wird von einem einzigen defekten Gen ausgelöst.<br />

Der Neurologe in seinem Sprechzimmer kann an Scanaufnahmen des Gehirns feststellen,<br />

welche spezifischen Gehirnregionen von einer Krankheit betroffen sind. und<br />

Funktionsstörungen bestimmter Gene, Proteine und Nervenzellbestandteile nachweisen.<br />

Prof. <strong>Die</strong>ter H. K. Starke<br />

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