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Die neuen Alten - bürgerstiftung lebensraum aachen

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schen Ländern und zum Beispiel auch in Deutschland ist das weniger der Fall.<br />

Grundsätzlich gilt:<br />

„In der ersten Lebenshälfte sind wir schneller und in der zweiten weiser.“<br />

Gelassenheit im Alter<br />

Der rumänische Religionsforscher Mircea Eliade schreibt in seinen Erinnerungen:<br />

„Eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber den Ereignissen, aus denen sich<br />

mein Leben zusammenzusetzen schien, begann sich damals einen Weg in<br />

meine Seele zu bahnen. Eigentlich war es weniger Gleichgültigkeit gegenüber<br />

dem Leben und all seinen Erscheinungsformen; vielmehr nahm ich, was passierte<br />

oder nicht passierte, nicht mehr ernst. Ich begann, jene tiefen Dimensionen<br />

der Existenz zu ahnen, die von dem Verschleiß oder der Begeisterung,<br />

die die Umstände hervorrufen, nicht berührt werden. Sollte es mir gelingen, so<br />

schien es mir, mich in eine solche Dimension zu versetzen, dann würde ich eine<br />

Art >Unverletzlichkeit< erreichen. Was immer also mit mir geschähe, ich<br />

würde weiterhin ich selbst bleiben, wäre also frei, um mein Schicksal zu erfüllen.“<br />

Ängste und Sorgen der Senioren<br />

Rolf Gail hat Rezepte entwickelt gegen Sorgen und Ängste. Viele alte Menschen<br />

werden von Sorgen und Ängsten gequält, sei es persönlicher Art, familiär oder in der<br />

Freund- und Nachbarschaft. Oft fühlen sich die Senioren alleingelassen oder haben<br />

wenige Freunde, mit denen sie darüber reden können. Sie sollten sich folgende Fragen<br />

stellen:<br />

‣ Was sind das für Sorgen, die mich quälen? Woher kommen sie, was sind ihre<br />

Ursachen?<br />

‣ Welche verschiedenen Möglichkeiten habe ich, diese Sorgen zu vertreiben?<br />

‣ Wie gehe ich vor, um diese beste Möglichkeit praktischer zu verwirklichen?<br />

Nachdem wir uns die Fragen wahrheitsgemäß beantwortet und es geschafft haben<br />

eine Entscheidung zu treffen, dann handeln wir danach. Bei Ängsten gehen wir folgendermaßen<br />

vor:<br />

‣ Ich überlege mir, was schlimmsten Falls geschehen könnte.<br />

‣ Ich sage mir:<br />

„So ist es, und ich bin bereit, dieses Schlimmste, wenn es wirklich eintreten<br />

sollte, anzunehmen.“<br />

‣ Habe ich das angenommen, auch weil es vielleicht keine Alternative gibt, habe ich<br />

dadurch einen großen Sieg über mich selbst errungen, meine Souveränität zurückgewonnen<br />

und die Angst überwunden. Jetzt kann ich in aller Ruhe daran gehen<br />

meine Situation zu ändern oder die Ursache meiner Angst zu beseitigen,<br />

auch dann, wenn ich mich in das Unvermeidliche unausweichlich begeben muss.<br />

Prof. <strong>Die</strong>ter H. K. Starke<br />

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