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Die neuen Alten - bürgerstiftung lebensraum aachen

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Bei psychiatrischen Krankheiten handelt es sich um Beeinträchtigungen höherer<br />

geistiger Funktionen. Angstzustände und Depressionen sind Störungen des Gefühlslebens<br />

und die Schizophrenie ist eine Störung des Denkens. Hierbei handelt es<br />

sich um komplexe mentale Prozesse. Sie werden von komplizierten Neuronenschaltkreisen<br />

bewirkt. Welche Nervenschaltkreise am normalen Denken und Fühlen beteiligt<br />

sind, ist noch weitgehend unbekannt.<br />

Was ist die Parkinsonsche Erkrankung?<br />

Parkinson, Demenz, Chorea-Huntington und Creutzfeld-Jakob sind die bekanntesten<br />

neurodegenerativen Erkrankungen und zurzeit nicht heilbar. Man vermutet, dass diese<br />

Erkrankungen alle eine ähnliche Ursache haben, die mit dem Absterben von Nervenzellen<br />

im Gehirn zusammenhängt.<br />

Parkinson unterscheidet sich in so fern von diesen Krankheiten, dass man sie über<br />

Jahre hinweg gut behandeln kann. Sie ähnelt in dieser Hinsicht der Typ-2-Diabetes,<br />

die zurzeit zwar nicht heilbar ist, aber bei guter Behandlung (Einstellung) kann man<br />

so lange leben, wie ohne diese Erkrankung.<br />

Meistens beginnt Parkinson im Alter von 50 und 60 Jahren, aber neuerdings nimmt<br />

die Krankheit zu und besonders im jüngeren Bereich. Schon 30 und 40 Jährige bekommen<br />

die Parkinsonsche Krankheit. Zu den untrüglichen Anzeichen gehören das<br />

sprichwörtliche Zittern, das Gehen wird immer mühsamer und tappriger, das Gesicht<br />

wird maskenhaft und die Stimme heiser. Zur Früherkennung gehören der Verlust des<br />

Geruchssinns, heftige Bewegungen beim Schlafen, motorische Störungen beim<br />

Kämmen, Knöpfen oder Zähneputzen und Gedächtnisstörungen. Auch eine Depression<br />

begleitet diese Krankheit. Eine endgültige Diagnose dieser Erkrankung kann<br />

zweifelsfrei an der Neurologischen Klinik eines Universitätsklinikum festgestellt werden.<br />

Zu den Ursachen weiß man heute, dass es im Gehirn zu Verklumpungen von Eiweißen<br />

kommt, die ein Absterben von spezifischen Nervenzellen bewirken. <strong>Die</strong> Folge ist<br />

ein Dopaminmangel. <strong>Die</strong>ser Botenstoff gibt Impulse zwischen den Nervenzellen und<br />

den verschiedenen Hirnarealen weiter. Zu den gestörten Hirnarealen gehören die<br />

Substantia Nigra und das Striatum. Sie sorgen für koordinierte, kräftige und geschmeidige<br />

Bewegungen. <strong>Die</strong> Folge ist Muskelsteifheit, Zittern von Kopf und Extremitäten<br />

und Bewegungshemmung. Wenn diese Symptome auftreten, sind jedoch<br />

schon 50 % der dopaminbildenden Nervenzellen abgestorben.<br />

Mit Hilfe von verschiedenen Therapien kann man jedoch die vorherige Lebensqualität<br />

wieder herstellen.<br />

Psychotherapie<br />

Viele Probleme des Menschen, wie Depression, Ängste, Aggressionen, Panikstörungen,<br />

Verhaltensstörungen, u. a. halten die Menschen für rein psychologische Probleme.<br />

Moderne Forschungen zeigen jedoch, dass diese Probleme auch mit der Physiologie<br />

des Gehirns zu tun haben, das heißt medizinische Probleme sind, die unter<br />

Benutzung eines medizinischen Denkmodells zusammen mit den traditionellen psychologischen<br />

und soziologischen Vorstellungen behandelt werden können.<br />

Prof. <strong>Die</strong>ter H. K. Starke<br />

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