Diplomarbeit - Teresa Merino
Diplomarbeit - Teresa Merino
Diplomarbeit - Teresa Merino
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Computerunterstütztes Lernen<br />
men mit J. G. Holland entwickelte er nach diesen Regeln mehrere Lehrmaschinen. Beide<br />
orientierten sich an den Tests und Lehrvorrichtungen Sydney Presseys. [Niegemann u.a.<br />
2004, S. 5]<br />
Die Lehrmaschinen zeigten den Lehrstoff in kleinen Schritten an. Das Lerntempo konnte<br />
somit individuell vom Lernenden bestimmt werden. Schritt für Schritt stiegen die Anforderungen<br />
an den Lernenden. Am Ende eines jeden Schritts folgten Fragen zum Verständnis,<br />
die vom Lernenden zu beantworten waren. Der Lernende gab seine Antwort ein. Anschließend<br />
wurde ihm die richtige Antwort angezeigt und er wusste, ob seine Antwort korrekt<br />
gewesen war. Er erhielt somit eine sofortige Rückmeldung. Nur bei einer korrekten Beantwortung<br />
der Frage wurde der nächste Schritt angezeigt. Bei einer negativen Rückmeldung<br />
wurde der Schritt nochmals ausgeführt. Diese Art von Lernen wird als "programmiertes<br />
Lernen" bezeichnet. Gemäß dem operanten Konditionieren wird der Lernende<br />
durch die richtige Beantwortung der Fragen darin bestärkt, sich weitere Fragen und kommende<br />
Schritte anzusehen. Die Fragen sollten einfach formuliert werden, damit der Lernende<br />
sie mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig beantwortet und somit falsche Antworten<br />
vermieden werden.<br />
Durch die Weiterentwicklung der Computertechnologie konnten schon in den 1960er Jahren<br />
die ersten Rechenmaschinen als Lehrmaschinen genutzt werden. Zwar hatten die damaligen<br />
Computer nicht die technische Voraussetzung, komplexe Lehrprogramme darzustellen,<br />
doch zunächst bestand ein großes Interesse an diesen ersten computergestützten<br />
Lehrprogrammen. Dieses hielt jedoch nicht lange an. Einer der Hauptgründe dafür war die<br />
feste lineare Struktur der Lehrprogramme, die bei den Lernenden Langeweile hervorrief<br />
und sich negativ auf deren Motivation und Lernerfolg auswirkte.<br />
Norman Crowder erkannte diesen Nachteil. Er verbesserte die Lehrprogramme, indem er<br />
Verzweigungen einführte. Diese ermöglichten, dass Lehrschritte übersprungen werden<br />
konnten und eine gezielte Fehlerbehandlung einsetzte. Der Lehrstoff wurde in größere<br />
Lernblöcke mit geringeren Einzelschritten aufgeteilt Am Ende eines jeden Schrittes stand<br />
eine Frage mit mehreren Auswahlantworten. Entschied sich der Lernende für eine falsche<br />
Antwort, erhielt er eine zusätzliche Information dazu. Bezüglich der fehlerhaften Auswahl<br />
wurde ihm der nächste Schritt angezeigt. Damit wurde dem Lernenden nicht der gleiche<br />
Schritt wiederholt angezeigt. [Niegemann u.a. 2004, S. 7]<br />
Spätere Forschungen zur Programmierten Instruktion, welche die Richtigkeit der theoretischen<br />
Annahmen untersuchten, kamen zu der Erkenntnis, dass sich kein höherer Lerner-<br />
9