Diplomarbeit - Teresa Merino
Diplomarbeit - Teresa Merino
Diplomarbeit - Teresa Merino
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Gestaltung der Mensch-Computer-Interaktion<br />
Die Schwerebewertungen dienen als Entscheidungshilfe, welche identifizierten Probleme<br />
zu beseitigen sind oder nicht. Um eine möglichst hohe Reliabilität der Einschätzungen zu<br />
erreichen, ist eine objektive Bewertung notwendig. Diese ist nur zu erreichen, wenn die<br />
Bewertung möglichst mit allen Evaluatoren in der Gruppe stattfindet. Denn Einzelbewertungen<br />
haben den Nachteil, dass die einzelnen Evaluatoren zum einen befangen sind bezüglich<br />
ihrer eigenen identifizierten Probleme und zum anderen keine Diskussion der Evaluatoren<br />
stattfindet [Nielsen 1994, S.48f.].<br />
6. Debriefing-Sitzung: In einer Debriefing-Sitzung werden die einzelnen Probleme im<br />
Hinblick auf ihre konkrete Lösung diskutiert [Nielsen 1994, S.41f.]. An dieser Diskussionsrunde<br />
nehmen die Evaluatoren, der Evaluationsleiter, sowie Beteiligte der Softwareentwicklung<br />
teil. Hierfür präsentiert der Evaluationsleiter die Untersuchungsergebnisse.<br />
Zusätzlich ist es seine Aufgabe zwischen den unterschiedlichen Interessen zu vermitteln.<br />
Während der Diskussion werden Lösungsansätze für die einzelnen Probleme erörtert.<br />
Am Abschluss der Evaluation wird dem Entwickler-Team ein Evaluationsbericht überreicht,<br />
indem sowohl die aufgedeckten Usability-Probleme mit ihrer Einstufung als auch<br />
Verbesserungsvorschläge zusammengefasst sind.<br />
Vor- und Nachteile der heuristischen Evaluation<br />
Ein entscheidender Vorteil der heuristischen Evaluation ist, dass sie einfach vorzubereiten,<br />
sowie schnell und kostengünstig durchführbar ist. Zum einen ist es möglich, mit einer geringen<br />
Anzahl an Experten innerhalb von zwei Stunden einen großen Teil der Probleme<br />
aufzudecken [Nielsen 1993, S. 158]. Zum anderen ist der Prozess einfach zu erlernen und<br />
es ist möglich, die Evaluation ohne aufwändige Ausrüstung durchzuführen. Daher wird sie<br />
auch als Discount-Methode bezeichnet [Nielsen 1993, S. 160]. Allerdings ergeben sich aus<br />
dieser Einfachheit und Schnelligkeit auch Nachteile.<br />
Dadurch, dass die Nutzercharakteristiken und Aufgaben oft nicht bekannt sind, ist die Anwendung<br />
bestimmter Heuristiken schwierig. Bei der Heuristik „die Sprache des Nutzer<br />
sprechen“ ist es zum Beispiel schwierig, ohne Kenntnisse über die Nutzercharakteristiken<br />
zu beurteilen, ob eine Verletzung dieser Heuristik vorliegt. Ein weiterer Nachteil ist, dass<br />
aufgrund des explorativen, nicht aufgabenorientierten Vorgehens, zum einen die Begutachtung<br />
relevanter Bereiche von umfangreichen Anwendungen erschwert wird und zum anderen<br />
Informationen zu speziellen Handlungsabläufen der Nutzer fehlen [Heuer 2003,<br />
S.120]. So ist die Evaluation ineffizient und sehr aufwändig. Auch muss sich bei der heu-<br />
61