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Diplomarbeit - Teresa Merino

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Computerunterstütztes Lernen<br />

individualistische Ausrichtung des Kognitivismus. Obwohl die sozialen, emotionalen und<br />

motivationalen Aspekte für das Lernen entscheidend sind, werden sie innerhalb des kognitiven<br />

Ansatzes dennoch vernachlässigt.<br />

Der konstruktivistische Ansatz<br />

Im Vergleich zum Behaviorismus stehen im Konstruktivismus wie auch im Kognitivismus<br />

die internen Verstehungsprozesse im Mittelpunkt des Interesses. Dennoch sind die Sichtweisen<br />

über das Lernen nicht dieselben. Der Konstruktivismus lehnt eine Wechselwirkung<br />

zwischen der externen Präsentation und dem internen Verarbeitungsprozess ab [Blumstengel<br />

1998, S.115]. Aus der Kritik am Kognitivismus heraus wurden in den 1990er Jahren<br />

verschiedene konstruktivistische Ansätze entwickelt. Diese bewirkten einen Paradigmenwechsel<br />

in der Lehr- und Lernpsychologie. Im Gegensatz zum Kognitivismus wird Lernen<br />

als ein aktiver Konstruktionsprozess und nicht als passiver Informationsverarbeitungsprozess<br />

verstanden. Danach ist Wissen nicht extern und objektiv vorhanden, sondern entsteht<br />

durch die interne subjektive Konstruktion von Ideen und Konzepten eines aktiven, lernenden<br />

Individuums in einem konkreten sozialen Kontext [Arnold u.a. 2004, S. 85]. In den<br />

konstruktivistischen Ansätzen steht der handelnde Lernende im Mittelpunkt. Die konstruktivistische<br />

Kritik bezieht sich vor allem auf die Auffassung im Behaviorismus, dass Lernen<br />

ausschließlich über äußere Einflüsse und Reaktionen steuerbar sei.<br />

In verschiedenen Untersuchungen zum gelernten Wissen konnte die Existenz von so genanntem<br />

„trägem Wissen“ bzw. „Transfer-Wissen“ nachgewiesen werden. „Träges Wissen“<br />

ist Wissen, das meist nur auswendig gelernt und oftmals schnell wieder vergessen<br />

wird, da dem Lernenden der Nutzen des Wissens unklar bleibt und ihm der praktische Bezug<br />

zu diesem fehlt. Ein ähnliches Problem in diesem Zusammenhang ergibt sich mit dem<br />

„Transfer-Wissen“, denn dieses ist nur in der Situation verfügbar, in der es auch erworben<br />

wurde. Es ist nicht auf andere reale Situationen übertragbar. In Bezug auf die Verknüpfung<br />

von Wissen wird abstrahiertes Wissen mit situativem Wissen verbunden. So wird aus deklarativem<br />

und prozeduralem Wissen situatives Wissen. Als Konsequenz aus diesen Einsichten<br />

wurden dem Lernenden keine Probleme mehr präsentiert, sondern er musste nun<br />

aus der jeweiligen Situation heraus eigenständig Probleme generieren und konstruieren<br />

und dabei eine gewisse Problemsicht entwickeln. Die Bildung von „trägem Wissen“ und<br />

„Transferwissen“ soll vermieden werden, indem neues Wissen mit Vorwissen bzw. verschiedenen<br />

Situationen verknüpft wird und daraus neue Strukturen und mentale Landkarten<br />

entstehen. [Blumstengel 1998, S.117]<br />

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