Diplomarbeit - Teresa Merino
Diplomarbeit - Teresa Merino
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Computerunterstütztes Lernen<br />
o Artikulation und Reflexion: Einerseits fördert das Vortragen der eigenen Sicht-<br />
weise die Bildung unterschiedlicher Kontexte und Perspektiven im sozialen Aus-<br />
tausch, da eine Auseinandersetzung zwischen der eigenen und fremden Sichtweisen<br />
stattfindet. Anderseits unterstützt sie den Prozess der Metakognition, das heißt das<br />
Nachdenken über die eigenen Denkprozesse. Durch diese Reflexion ist der Lernen-<br />
de in der Lage, Wissen zu abstrahieren und in neuen Situationen anzuwenden, so-<br />
wie allgemeine Problemlösungsstrategien zu entwickeln und diese zu verfeinern.<br />
Die aufgeführten Prinzipien korrelieren miteinander. Zum einen unterstützt das Lernen im<br />
sozialen Austausch die Artikulation von und Reflexion über Problemstellungen, sowie die<br />
Entwicklung verschiedener Perspektiven auf Probleme. Zum anderem sind die ersten drei<br />
Prinzipien eng miteinander und mit der konstruktivistischen Sichtweise von Transfer ver-<br />
bunden.<br />
Die im Folgenden nur kurz zusammengefassten Techniken beziehen die aufgeführten Prin-<br />
zipien in unterschiedlicher Weise mit ein [Blumstengel 1998, S.121ff]:<br />
o Anchored Instruction: Der Ansatz wurde durch die Cognition and Technology<br />
Group an der Vanderbilt University (CTGV) entwickelt. Dabei gilt es, zu Beginn<br />
der Instruktion - möglichst mit einer speziellen Aufgabenstellung oder offenen<br />
Problemsituation - einen „Anker“ zu setzen, um zunächst das Interesse des Lernenden<br />
zu wecken und dessen Wahrnehmung des jeweiligen Sachverhaltes und Verständnis<br />
der aktuellen Aufgabenstellung zu steuern. Der Anker soll für möglichst<br />
viele Lernende intrinsisch motivierend wirken und die Bildung von „trägem Wissen“<br />
vermeiden.<br />
o Cognitive Apprenticeship: Der Ansatz beruht auf dem Modell der Lehrlingsausbildung<br />
im Handwerk. Dabei werden die überwiegenden manuellen Tätigkeiten auf<br />
intelligente Aufgabenstellungen übertragen. Für die Entwicklung eigener Problemlösungsprozesse<br />
werden dem Lernenden authentische Probleme demonstriert. Dabei<br />
löst der Lernende die konkreten realistischen Aufgaben durch Beobachtungen<br />
und Nachahmung. Treten bei der Lösung der Aufgaben Probleme auf, so bietet die<br />
Lernanwendung dem Lernenden eine Hilfestellung, gibt Hinweise, Rückmeldungen<br />
und Empfehlungen oder übernimmt einzelne Schritte der Aufgabenlösung. Mit zunehmendem<br />
Wissensstand verringert sich diese Unterstützung. Ein weiterer wesentlicher<br />
Bestandteil der Lernsituation ist die Kooperation mit Experten und ande-<br />
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