vh für Männer 5vh für Männer Die Zeiten, in denen ein Mann ein Mann war, scheinen vorbei zu sein. Es waren die Zeiten, in der seine Identität durch sein Geschlecht bestimmt war und in der er sich mit großer Selbstverständlichkeit nach dem Rollenrepertoire seiner Kultur verhielt. Mittlerweile ist es offensichtlich: Es gibt keine verbindliche, gesellschaftlich sanktionierte Männerrolle mehr. Und was nun? Wann ist ein Mann ein Mann? In der vh wollen wir einen Ort schaffen, an dem Männer sich mit ihrem Mannsein auseinander setzen können, an dem man männliche Empathie entwickeln kann, und zwar jenseits von Konkurrenz und Leistungsdruck und dem ausschließlichen Interesse an beruflicher Verwertung. Einen Ort, der es erlaubt, in offener Atmosphäre zu lernen, zu diskutieren, gegebenenfalls auch zu streiten, ohne den Respekt voreinander zu verlieren. An dem man seinen Standort bestimmen und sich orientieren kann, an dem es möglich ist, im besten Sinne etwas für sich selbst zu tun. vh für Männer Männerakademie Aktiv und kreativ
Männerakademie Männerakademie Eine Männerakademie? Nach 25 Jahren Frauenakademie? Wirklich? Ernsthaft? Wozu? Gibt es nicht schon genug »Bildung«? Kurse, Seminare, Vorträge, Diskussionen, Tagungen? Und dann auch noch getrennt, nur für Männer? Brauchen wir nicht viel mehr das Gemeinsame, das Integrierende, das übergreifend »Menschliche«? Und: Können und wollen »Männer« das überhaupt, sich auf eine Gruppe einlassen, gemeinsam an Themen arbeiten, allgemeinbildend, politisch, gesellschaftlich, philosophisch, literarisch, kunstgeschichtlich? Ohne den ständigen Drang zur Selbstdarstellung? Ohne Konkurrenz? Unsere einfache Antwort auf all diese Fragen lautet: Wir haben es versucht – und zwar erfolgreich. Das heißt: Seit Oktober letzten Jahres gibt es die Männerakademie an der vh. Natürlich ist sie nach wie vor ein Experiment. Aber ist nicht genau das das Wesentliche: Die Freude am Experiment? Am produktiven, kritischen, spannungsgeladenen Umgang mit Themen, die bisher im alltäglichen (Berufs-)Leben oft jenseits des Machbaren lagen? Wir haben es gewagt – und wir wollen es auch im neuen Semester weiter wagen mit Männern, die viele unterschiedliche Biografi en, Laufbahnen, Lebenswelten, Persönlichkeiten aufweisen, die aber eines eint: Eine neue Lebensphase <strong>als</strong> Aufbruch zu begreifen, <strong>als</strong> Möglichkeit, sich auf Neues, Ungeahntes einzulassen. Die mitreden wollen in Feldern, die bisher nicht unbedingt im Mittelpunkt ihres (Arbeits-)Lebens standen. Die sich mit Freunde und Muße auseinandersetzen möchten in und mit einer sich ständig verändernden Welt. Männerakademie: Das ist kein »Gegenmodell« zur Frauenakademie. Im Gegenteil. Auch hier soll ein Ort geschaffen werden, an dem man(n) in offener Atmosphäre lernen, diskutieren, ja streiten kann, ohne den Respekt und das Vertrauen füreinander zu verlieren. In dem man(n) seinen Standort bestimmen, sich orientieren kann, in dem man(n) im besten Sinne etwas »für sich selbst tun« kann. Mit dem Blick <strong>als</strong> Mann, aber ohne den ständigen Zwang, das »Mann-Sein« in den Mittelpunkt zu rücken. Wir haben es versucht. Jetzt – und nicht irgendwann. Um Mut zu machen, anzuregen, sich aufzuregen, in Bewegung zu kommen. Machen Sie mit? Machen Sie mit! Männerakademie Kurs für Neueinsteiger im Herbst 2012 15 Nachmittage, mittwochs Beginn 26. September, 14 bis 17:30 Uhr EinsteinHaus, Seminarraum 17 Informationstermine: Mittwoch,12. September, 14 Uhr Mittwoch,19. September, 18 Uhr Gebühr EUR 145,00 15 – 25 Teilnehmer EinsteinHaus, Club Orange Nr. 12H 0501001 Die Kurse im Einzelnen unter dem Oberthema »Zusammen-leben«: Literatur Autobiografi sches Schreiben: Uwe Timm Christian Schulz In der Autobiographie gibt der Schreibende eine zusammenhängende, eine »bekenntnishafte« Darstellung seines Lebens oder zumindest einer Teilstrecke seines Lebenswegs. Was sind die prägenden Faktoren und Einfl üsse? Was ist die Summe von Erlebnissen, Erfahrungen, Erkenntnissen, Bestrebungen, Taten, Fügungen und Wirrungen, Erfolgen und Niederlagen? Im Mittelpunkt dieser Betrachtungen steht der Autor Uwe Timm. Politik/Philosophie Der Mensch <strong>als</strong> individuelles und soziales Wesen Ein Blick in die Geschichte der Auseinandersetzung um das Wesen des Menschen Lothar Heusohn In welcher Gesellschaft können und wollen wir leben? Diese Frage nach dem gesellschaftlichen Zusammenleben und seinen Bedingungen hat die Menschheit schon lange beschäftigt – und sie ist tatsächlich auch eine der Grundfragen menschlicher Existenz. Es bedurfte in der menschlichen Geschichte aber einer bestimmten »Passhöhe« von zivilisatorisch-kultureller Entwicklung – bzw. eines schon relativ ausgeprägten Refl exionsvermögens –, um diese Frage entstehen zu lassen. Die Antworten, die jeweils gegeben wurden, zeigen in prägnanter Weise die Fortschritte des menschlichen Denkens und Handelns. Wir wollen uns dies an einigen Beispielen näher ansehen: Bei der griechischen Antike, den Vorstellungen des frühen Christentums, bei Konzepten der Aufklärung und des »klassischen« Liberalismus sowie in der »Kritik der politischen Ökonomie« bei Karl Marx. Naturwissenschaften Spurensuche – Die Geschichte der Menschheit Dr. Beatrix Wandelt Vier Millionen Jahre Menschheit. Wie wir entwicklungsgeschichtlich zu dem geworden sind, was den modernen Menschen ausmacht, ist Gegenstand des Kurses. Er will ein anderes Licht auf unsere Entstehung und den Werdegang unserer Art geben: Aus den Wäldern in die Stadt. Wir durchstreifen so fachübergreifend die Wissenschaften der Geologie, der Vor- und Frühgeschichte sowie der Archäologie. Lothar Heusohn, Fachbereichsleiter Telefon 1530-24 Erika Bräuninger, Sekretärin Telefon 1530-19 Psychologie Männliche Sozialisation und männliche Identität Thomas Ullrich Werden wir zu dem gemacht, der wir sind, oder machen wir uns zu dem, der wir sein wollen? Wie kommen wir zu dem, was wir <strong>als</strong> unsere Identität verstehen – und verstehen wir diese? Und wenn wir über die Grenzen unserer persönlichen Identität hinwegblicken: Was ist dabei möglicherweise unsere Identität <strong>als</strong> Mann in dieser Gesellschaft? Gibt es übergreifende Gemeinsamkeiten, die wir identifi zieren können, hinterfragen können, weiter entwickeln oder auch aufgeben können? Das Mannsein soll gemeinsam und selbstkritisch refl ektiert werden, und zwar unter leiblichen und gesundheitlichen Aspekten, unter Beziehungs- und sozialen Netzaspekten, unter Arbeits- und Freizeitaspekten, unter Aspekten der materiellen Sicherheit und Aspekten der Werte und Normen. Psychologie/Kommunikation In Beziehung sein – Das Ich und die Anderen Karl Giebeler Als Menschen sind wir auf Beziehung hin angelegt. Wie können wir die vielfältigen Beziehungen in unserem Leben positiv gestalten? Kommunikationspsychologische Modelle und die Systemtheorie bieten uns mögliche Antworten darauf, wie Beziehung, Kommunikation gelingen kann und wie wir mit dem Nichtgelingen bzw. mit Konfl ikten konstruktiv umgehen lernen. Nicht nur theoretisch, sondern lebensnah und persönlich wird in die verschiedenen Ansätze und Modelle eingeführt und ein Transfer ermöglicht. Männerakademie – Fortsetzungskurs A 15-mal (60 UStd.), mittwochs Beginn 26. September, 14 bis 17:30 Uhr Gebühr EUR 145,00 15 – 25 Teilnehmer EinsteinHaus, Seminarraum 15 Nr. 12H 0501002 Männerakademie – Fortsetzungskurs B 15-mal (60 UStd.), mittwochs Beginn 26. September, 14 bis 17:30 Uhr Gebühr EUR 145,00 15 – 25 Teilnehmer EinsteinHaus, Seminarraum 19 Nr. 12H 0501003 vh für Männer 51 5
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