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Aspekte der stoischen Ethik in Senecas Bild von Athleten und ...

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Agripp<strong>in</strong>a, die ehrgeizige Nachfolger<strong>in</strong> Messal<strong>in</strong>as <strong>und</strong><br />

Mutter Neros, ruft Seneca als educator des elfjährigen<br />

Nero nach acht Jahren <strong>der</strong> Verbannung aus Korsika<br />

nach Rom zurück <strong>und</strong> verschafft ihm die Praetur für<br />

das Jahr 50. 12<br />

Seneca sieht nach dem Untergang <strong>der</strong> republikanischen<br />

Staatsform <strong>und</strong> <strong>der</strong> historischen Notwendigkeit e<strong>in</strong>es<br />

Pr<strong>in</strong>zipates <strong>in</strong> <strong>der</strong> politischen Aktivität am Hofe Neros<br />

sowohl e<strong>in</strong>e Verantwortung als auch e<strong>in</strong>e Verpflichtung,<br />

die ihm die Lehre <strong>der</strong> <strong>stoischen</strong> Philosophie<br />

<strong>in</strong> Form <strong>der</strong> vita activa auferlegt. 13<br />

Im Jahre 56 erlangt Seneca das Konsulat <strong>und</strong> beschert<br />

dem Imperium nach Neros Thronbesteigung im Jahre 54<br />

als Lenker des Weltreiches e<strong>in</strong> glückliches qu<strong>in</strong>quennium<br />

- fünf glückliche Jahre. 14<br />

Seneca verfasst e<strong>in</strong>e Spottschrift auf den verstorbenen<br />

Kaiser Claudius (Apocolocyntosis) <strong>und</strong> widmet Kaiser<br />

Nero se<strong>in</strong>en Fürstenspiegel „De clementia“.<br />

Als kaiserlicher Ratgeber überzeugt er Nero <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Rückkehr zur augusteischen Dyarchie <strong>und</strong> stärkt somit<br />

die Stellung des Senats. 15<br />

12 Agripp<strong>in</strong>as Gunst (Tacitus, Annales, 12,8) ergab sich we<strong>der</strong> wissentlich noch willentlich <strong>und</strong><br />

gestattete Seneca die Möglichkeit, das <strong>von</strong> Sokrates e<strong>in</strong>gefor<strong>der</strong>te Ideal des Philosophen am<br />

Kaiserthrone zu verwirklichen (Sueton, Nero VII). Siehe auch: Grimal, Seneca, S. 171<br />

13 Der Stoizismus als Weltanschauung hat allzeit Wirken <strong>in</strong> Staat <strong>und</strong> Gesellschaftt nachdrücklich<br />

befürwortet. Nur als ζøον πολιτικóν kann sich <strong>der</strong> Weise voll verwirklichen.<br />

14 Abel konstatiert die geistige <strong>und</strong> sittliche Reife <strong>Senecas</strong> für das höchste Amt im imperium<br />

Romanum. Seneca kam aber auf Gr<strong>und</strong> des Systems <strong>der</strong> Erbmonarchie zu Lebzeiten Neros nie<br />

über die Rolle e<strong>in</strong>es kaiserlichen Ratgebers h<strong>in</strong>aus. Die fama <strong>von</strong> <strong>der</strong> geplanten Thronerhebung<br />

<strong>Senecas</strong> konstatiert jedoch dessen <strong>in</strong>tellektuelle <strong>und</strong> moralische Eignung für den vakanten<br />

Pr<strong>in</strong>zipat. Siehe: Abel, Seneca, S. 674ff<br />

15 Grimal, Seneca, S. 90<br />

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