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Aspekte der stoischen Ethik in Senecas Bild von Athleten und ...

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Marcus Porcius Cato ist mit se<strong>in</strong>em unerschrockenen<br />

Sterben für Seneca neben Sokrates das Paradigma e<strong>in</strong>es<br />

<strong>stoischen</strong> Weisen, <strong>der</strong> das Schicksal überw<strong>und</strong>en hat. 106<br />

„Quid ergo? Sapientem esse me dico? M<strong>in</strong>ime.”<br />

(Seneca, Ad Helviam de consolatione, V 2)<br />

„Was also? Weise sei ich, sage ich? Ke<strong>in</strong>eswegs.“<br />

Non de me nunc tecum loquor, qui multum ab hom<strong>in</strong>e<br />

tolerabili, nedum a perfecto absum, sed de<br />

illo, <strong>in</strong> quem fortuna ius perdidit.<br />

(Seneca, Epistulae morales, 57,3)<br />

Nicht über mich spreche ich jetzt mit dir, <strong>der</strong><br />

ich weit <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Erträglichen, geschweige denn<br />

<strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Vollkommenen entfernt b<strong>in</strong>, son<strong>der</strong>n<br />

über jenen, an dem das Schicksal se<strong>in</strong> Recht verloren<br />

hat.<br />

Parum adhuc profeci: nondum audeo frugalitatem<br />

palam ferre; etiamnunc curo op<strong>in</strong>iones viatorum.<br />

(Seneca, Epistulae morales, 87,5)<br />

Zu wenig Fortschritte habe ich bisher gemacht:<br />

ich wage es noch nicht, Anspruchslosigkeit öffentlich<br />

zu beweisen; immer noch sorge ich mich<br />

um die Me<strong>in</strong>ungen <strong>der</strong> Passanten.<br />

Mihi et tibi, qui adhuc a sapiente longe absumus,<br />

non est commitendum ut <strong>in</strong>cidamus <strong>in</strong> rem<br />

commotam, <strong>in</strong>potentam, alteri emancupatam, vilem<br />

sibi. (Seneca, Epistulae morales, 116,5)<br />

Ich <strong>und</strong> du, die wir bislang vom Weisen noch weit<br />

entfernt s<strong>in</strong>d, dürfen es nicht geschehen lassen,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e leidenschaftliche, unbeherrschbare Situation<br />

zu geraten, e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>n hörig, sich<br />

selbst verächtlich.<br />

106 Seneca, De constantia sapientis II 2<br />

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