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Aspekte der stoischen Ethik in Senecas Bild von Athleten und ...

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3. Die stoische Philosophie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kaiserzeit<br />

Die abendländische Philosophie entwickelte sich etwa<br />

600 vor Christus im griechischen Stadtstaat. Der<br />

Mensch verwirklichte sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Polis als zoon politikon.<br />

Die politische <strong>und</strong> militärische Bedeutung<br />

<strong>der</strong> griechischen Städte hatte im vierten Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

vor Christus unter Philipp <strong>von</strong> Makedonien <strong>und</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Sohn Alexan<strong>der</strong> stark gelitten. Nach dem Tod Alexan<strong>der</strong>s<br />

kam es zu politischen Wirren <strong>und</strong> militärischen<br />

Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen um die Alle<strong>in</strong>herrschaft.<br />

Der Zusammenbruch <strong>der</strong> Polis hatte für die Hellenen<br />

e<strong>in</strong>e schwere Krise verursacht. In dieser krisenhaften<br />

Zeit entstanden philosophische Schulen, wie z.B. die<br />

Epikurs, <strong>der</strong> Skepsis o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Stoa, die bei aller Unterschiedlichkeit<br />

ihrer Inhalte doch das gleiche Ziel<br />

hatten: Sie versuchten durch praktische Philosophie<br />

den Weg zu e<strong>in</strong>em glücklichen Leben zu ebnen. Epikur<br />

verkündete e<strong>in</strong>en ethischen Individualismus, <strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e<br />

naturgegebene Verpflichtung gegen die soziale Geme<strong>in</strong>schaft<br />

e<strong>in</strong>for<strong>der</strong>te, <strong>und</strong> während sich <strong>der</strong> Platonismus<br />

<strong>in</strong> klösterliche Abgeschiedenheit zurückzog, zersplitterte<br />

<strong>der</strong> Peripatos <strong>in</strong> Spezialwissenschaften.<br />

Die Stoa war die jüngste <strong>der</strong> vier großen Philosophenschulen<br />

<strong>und</strong> wurde etwa e<strong>in</strong> halbes Jahrtausend lang<br />

e<strong>in</strong>e unter den Griechen <strong>und</strong> unter den Römern kont<strong>in</strong>uierlich<br />

wirkende geistige Macht. Die Stoa richtete<br />

<strong>in</strong> Anlehnung an ihren Ahnherren Sokrates ihren Bick<br />

über die engen Grenzen <strong>der</strong> Polis h<strong>in</strong>aus <strong>und</strong> entwickelte<br />

die Vorstellung vom Kosmopolitismus. 76<br />

76 Siehe: We<strong>in</strong>kauf, Philosophie, S.9; Abel bezeichnet die Stoa als die zur Theorie erhobene,<br />

dogmatisierte <strong>und</strong> radikalisierte Sokratik: Abel, Recognitio, S. 6<br />

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