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Aspekte der stoischen Ethik in Senecas Bild von Athleten und ...

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Im Circus Maximus fanden neben hippischen Agonen,<br />

athletischen Wettkämpfen <strong>und</strong> militärischen Paraden <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Frühzeit auch Gladiatorenkämpfe <strong>und</strong> Tierhetzen<br />

statt, welche nach <strong>der</strong> Erbauung des Colosseums dorth<strong>in</strong><br />

verlegt wurden. Im Jahre 220 v.Chr. kam <strong>der</strong> Circus<br />

Flam<strong>in</strong>ius als zweite Spielstätte für die „ludi<br />

circenses“ h<strong>in</strong>zu. 176 Die Cirkusanlagen verbreiteten<br />

sich zunehmend über das gesamte römische Imperium. 177<br />

Der religiöse Ursprung <strong>der</strong> ludi circenses ist <strong>in</strong> Form<br />

<strong>der</strong> sakralen pompa circensis erhalten geblieben. Die<br />

pompa circensis ist neben <strong>der</strong> pompa triumphalis <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> pompa funebris e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> drei großen Umzüge <strong>in</strong><br />

Rom. In dieser feierlichen Prozession zogen <strong>der</strong> Magistrat<br />

<strong>und</strong> die Wagen mit den Götterbil<strong>der</strong>n vom Kapitol<br />

über das festlich geschmückte Forum <strong>in</strong> den Circus<br />

Maximus bis zum Pulv<strong>in</strong>ar. Der sakrale Charakter trat<br />

jedoch im Zuge e<strong>in</strong>er zunehmenden Säkularisierung immer<br />

weiter zurück <strong>und</strong> die Spiele wurden e<strong>in</strong> politisches<br />

Mittel zur Erwerbung <strong>der</strong> Volksgunst <strong>und</strong> zur<br />

Erhaltung <strong>der</strong> öffentlichen Ruhe. An <strong>der</strong> Spitze des<br />

Festzuges schritt die römische Jugend <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Abteilungen, gefolgt <strong>von</strong> den Wagenlenkern mit Gefährt<br />

<strong>und</strong> Musikkapelle. Nach den Satyrn <strong>und</strong> Tänzern wurden<br />

am Schluß <strong>der</strong> feierlichen Prozession die Götterbil<strong>der</strong>,<br />

die sakralen Insignien <strong>der</strong> Pompa, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kaiserzeit<br />

auch Bil<strong>der</strong> <strong>von</strong> Angehörigen <strong>der</strong> Caesaren, auf<br />

den Wagen mitgeführt.<br />

176 Der Austragungsort für die hippischen Agone <strong>der</strong> Olympischen Spiele befand sich <strong>in</strong> unmittelbarer<br />

Nähe des Stadions. Zum Hippodrom <strong>in</strong> Olympia siehe: Decker, W., <strong>in</strong>: Proceed<strong>in</strong>gs of<br />

an International Symposium on the Olympic Games, 5-9 September 1988, Coulson, W./<br />

Kyrieleis, H., (Hrsg.), Athen 1992<br />

177 Humphrey konstatiert <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Index über die bekannten <strong>und</strong> mutmaßlichen Cirkusanlagen<br />

für die griechisch-römische Welt 84 <strong>und</strong> für die Antike Welt <strong>in</strong>sgesamt 197 Cirkusanlagen.<br />

(Humphrey, Roman Circuses, S. 695f.) Cameron belegt die sozial-politische Bedeutung <strong>der</strong><br />

Cirkusspiele <strong>und</strong> symbolisiert den Circus als „Mikrokosmos des Römischen Staates“. Cameron,<br />

Circus factions, S. 108<br />

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