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Aspekte der stoischen Ethik in Senecas Bild von Athleten und ...

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Die Caesaren waren sich <strong>der</strong> Publikumswirksamkeit dieser<br />

Massenspaktel bewusst <strong>und</strong> <strong>in</strong>strumentalisierten<br />

sie zur Inszenierung <strong>der</strong> Herrschaftsideologie. 205<br />

Die öffentlichen Spiele wurden für die Caesaren e<strong>in</strong><br />

Instrument zur Propaganda <strong>und</strong> Manipulation <strong>der</strong> plebs<br />

Romana. Caesar ehrte im Jahre 45 vor Christus se<strong>in</strong>e<br />

Tochter Julia mit e<strong>in</strong>em Gladiatorenspiel. 206 Ciceros<br />

Reden <strong>und</strong> Briefe weisen auf Privatpersonen h<strong>in</strong>, die<br />

mit großem f<strong>in</strong>anziellem Aufwand Gladiatorespiele veranstalteten,<br />

um ihren Wahlkampf voranzutreiben. 207<br />

Augustus war e<strong>in</strong> großer Anhänger <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Spiele. 208 Er missbrauchte zwar den demagogischen Effekt<br />

<strong>der</strong> munera für se<strong>in</strong>e dynastische Familienpolitik,<br />

versuchte aber die Brutalität durch verschiedene<br />

Reformen e<strong>in</strong>zudämmen. Er übertrug die Pflicht zur<br />

Veranstaltung <strong>der</strong> Gladiatorenspiele auf die Prätoren.<br />

Die Durchführung <strong>der</strong> Gladiatorenspiele wurde stark<br />

reglementiert. Die Prätoren durften zwei munera mit<br />

maximal 60 Gladiatorenpaaren im Jahr ausrichten. 209<br />

205 Der Kaiserbiograph Sueton hat die politische Bedeutung <strong>der</strong> Gladiatorenspiele für die Caesaren<br />

erkannt <strong>und</strong> ihnen jeweils e<strong>in</strong> eigenes Kapitel gewidmet. Sueton belegt den Auftritt Caligulas<br />

als Gladiator coram publico. (Sueton, Caligula XLIV)<br />

206 Sueton, Caesar XXVI; Dieses Gladiatorenspiel hatte politischen Charakter. Caesar hatte <strong>der</strong><br />

plebs urbana e<strong>in</strong> großes Spektakel im Falle se<strong>in</strong>er erfolgreichen Wahl <strong>in</strong> Aussicht gestellt <strong>und</strong><br />

nahm im Jahre 45 vor Christus den Tod se<strong>in</strong>er Tochter zum Anlass, se<strong>in</strong> Versprechen zu erfüllen.<br />

Siehe: Wiedemann, Kaiser <strong>und</strong> Gladiatoren. Die Macht <strong>der</strong> Spiele im antiken Rom, übersetzt<br />

<strong>von</strong> Nicole Albrecht, Darmstadt 1992, S. 16<br />

207 Cicero verweist auf den ehrgeizigen Milo, <strong>der</strong> „drei Erbschaften“ <strong>in</strong>vestiert hat, um se<strong>in</strong><br />

Konsulat zu erlangen (Cicero, Ad Qu<strong>in</strong>tum fratrem 3; Pro Milone 95; Pro Murena 19; Pro<br />

Sestio 54)<br />

208 Sueton, Augustus XLIII<br />

209 Cassius Dio 54,2,4<br />

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