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Aspekte der stoischen Ethik in Senecas Bild von Athleten und ...

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Seneca weist auf die Nichtigkeit dieser Begleitumstände<br />

h<strong>in</strong>. Geld, Macht <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit seien zwar positive<br />

Begleitersche<strong>in</strong>ungen, <strong>der</strong>en Besitz <strong>der</strong> Stoiker<br />

zwar wünsche, <strong>der</strong>en Verlust er aber niemals schmerzlich<br />

empf<strong>in</strong>den werde. 117 Armut, Krankheit <strong>und</strong> Verbannung<br />

versucht <strong>der</strong> Stoiker zu vermeiden, erträgt sie<br />

aber gegebenenfalls mit stoischem Gleichmut. 118<br />

Die stoische Philosophie be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong> Streben nach<br />

Weisheit <strong>und</strong> Glück, das sich über die Überw<strong>in</strong>dung unterster<br />

Affekte vollzieht <strong>und</strong> sich <strong>der</strong> Vernunft unterwirft.<br />

Seneca gesteht, dass Zorn, Trauer, Todesfurcht<br />

usw. e<strong>in</strong>en jeden, auch den Weisen, treffen<br />

können, es aber darauf ankomme, ihnen die Zustimmung<br />

zu verweigern. Diese Affekte rufen <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Vorstadiums,<br />

<strong>der</strong> propáqeia, jedoch nur e<strong>in</strong>en kurzfristigen<br />

Schockzustand hervor, den <strong>der</strong> Weise mit Hilfe<br />

se<strong>in</strong>es Logos überw<strong>in</strong>det. Schicksalsschläge s<strong>in</strong>d für<br />

e<strong>in</strong>en <strong>stoischen</strong> Weisen ke<strong>in</strong>e Übel, da sie den Guten<br />

nicht affizieren, son<strong>der</strong>n ihn nur auf die Probe stellen.<br />

Die Existenz des Bösen ermöglicht das Gute. 119<br />

117 Seneca, De vita beata XX 4<br />

118 E<strong>in</strong> anschauliches Beispiel für das Ertragen <strong>von</strong> nötigen <strong>und</strong> Vermeiden <strong>von</strong> unnötigen<br />

Schmerzen beschreibt Cicero <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Tuskulanen II 53. Weitere Beispiele f<strong>in</strong>den sich bei<br />

Seneca, De constantia sapientis V 5; VI 6; VIII 3; Siehe: Zeller, Philosophie, S. 219 ff.<br />

119 Albrecht, Geschichte, S. 943; Michael Erler, Die römische Philosophie, <strong>in</strong>: E<strong>in</strong>leitung <strong>in</strong> die<br />

late<strong>in</strong>ische Philologie, Hrsg. Fritz Graf, Band I, Seite 569<br />

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