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Aspekte der stoischen Ethik in Senecas Bild von Athleten und ...

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Das Heer muss vor Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Schlacht se<strong>in</strong>e Truppenteile<br />

strategisch <strong>in</strong> Stellung br<strong>in</strong>gen (quadrato agm<strong>in</strong>e<br />

exercitum, ubi hostis ab omni parte suspectus est,<br />

pugnae paratum). Ebenso muss <strong>der</strong> Weise se<strong>in</strong>e Tugenden<br />

im Kampf gegen das Schicksal ausrichten (idem sapiens<br />

facere debet: omnes virtutes suas <strong>und</strong>ique expandat)<br />

<strong>und</strong> gegen die Widrigkeiten ankämpfen (sapiens autem<br />

non si paupertas, non si luctus, non si ignom<strong>in</strong>ia,<br />

non si dolor impetum faciat, pedem referet).<br />

Die Kraft <strong>der</strong> Philosophie ist mächtig (Incredibilis<br />

philosophiae vis est) <strong>und</strong> schützt den Weisen vor den<br />

Geschossen des Schicksals (Nullum telum <strong>in</strong> corpore<br />

eius sedet, munita est, solida est). 311<br />

Incredibilis philosophiae vis est ad omnem fortuitam<br />

vim ret<strong>und</strong>endam. Nullum telum <strong>in</strong> corpore<br />

eius sedet, munita est, solida est: quaedam defetigat<br />

et velut levia tela laxo s<strong>in</strong>u eludit,<br />

quaedam discutit et <strong>in</strong> eum usque, qui miserat,<br />

respuit. (Seneca, Epistulae morales, 53,12)<br />

Unglaublich ist die Kraft <strong>der</strong> Philosophie, alle<br />

zufällige Gewalt zu überwältigen. Ke<strong>in</strong> Geschoss<br />

haftet <strong>in</strong> ihrem Körper, sie ist gepanzert, ist<br />

fest gegründet: manchen Geschossen nimmt sie die<br />

Wucht <strong>und</strong> fängt sie wie leichte Pfeile im weiten<br />

Bausch ihres Gewandes ab, manche macht sie unwirksam<br />

<strong>und</strong> schleu<strong>der</strong>t sie auf den Schützen zurück.<br />

311 Seneca schließt Kämpfertum <strong>und</strong> Weisheit <strong>in</strong> Form des kämpfenden Weisen <strong>und</strong> des philosophierenden<br />

Kämpfers zu e<strong>in</strong>em <strong>Bild</strong> zusammen. Seneca zeigt diese stoische Haltung nicht<br />

nur an mythischen o<strong>der</strong> historischen Personen, son<strong>der</strong>n ebenso <strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong> gehaltenen Bil<strong>der</strong>n.<br />

Siehe auch: Busch, Fortunae resistere <strong>in</strong> <strong>der</strong> Moral des Philosophen Seneca, <strong>in</strong>: Seneca<br />

als Philosoph, Maurach (Hrsg.), Darmstadt 1987, S. 66<br />

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